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Kontroverse Diskussion: Experten kritisieren Erhöhung des Saisonierkontingents im Tourismus als kurzfristige Lösung

Der Personalmangel im Tourismus während der Sommermonate stellt eine große Herausforderung dar, auf die die Regierung regelmäßig mit einer Erhöhung des Saisonnierkontingents für Arbeitskräfte aus dem EU-Ausland reagiert. Laut Wirtschaftsminister Martin Kocher sollen diesmal 200 zusätzliche Saisonarbeiter:innen hinzukommen, eine Entscheidung, die von der Gewerkschaft vida scharf kritisiert wird.

Berend Tusch, Fachbereichsleiter Tourismus bei der Gewerkschaft vida, bezeichnet die Maßnahme der Regierung als weder kreativ noch nachhaltig. Durch die regelmäßige Erhöhung des Kontingents der Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland würden die Arbeitsbedingungen vernachlässigt, was von der Gewerkschaft klar abgelehnt wird.

Tusch ist der Meinung, dass es genügend Arbeitskräfte in Österreich gibt und dass eine Steigerung des Saisonnierkontingents vor allem den Interessen der Wirtschaft dient. Er betont, dass ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt notwendig ist und dass die Regierung und Arbeitgebervertreter die Berufe im Tourismus attraktiver machen sollten, anstatt sich immer auf die Erhöhung des Kontingents zu verlassen. Dafür sind angemessene Löhne, stabile Arbeitsverhältnisse und Maßnahmen zur Saisonverlängerung erforderlich. Nur so können Arbeitskräfte aus der jeweiligen Region in der Tourismusbranche gehalten werden. Es gibt gute Gründe dafür, dass Arbeitskräfte aus der Branche abwandern, so Tusch.

Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung auf die Kritik der Gewerkschaft reagieren wird und ob alternative Lösungen zur Bewältigung des Personalmangels im Tourismussektor gefunden werden.

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In der folgenden Tabelle werden mögliche Auswirkungen der Erhöhung des Saisonnierkontingents aufgezeigt:

| Auswirkungen der Erhöhung des Saisonnierkontingents |
|--------------------------------------------------------|
| - Vernachlässigung der Arbeitsbedingungen |
| - Abwanderung von Arbeitskräften aus der Branche |
| - Mangelnde Attraktivität der Berufe im Tourismus |
| - Möglicher Verlust von Arbeitsplätzen in Österreich |
| - Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt |

Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung alternative Maßnahmen ergreift, um den Personalmangel im Tourismussektor langfristig zu lösen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.



Quelle: ÖGB Österreichischer Gewerkschaftsbund / ots

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