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Kölner Muezzin-Ruf: Dauererlaubnis trotz Proteste erteilt!

Köln (NRW) – Vorhang auf für den Muezzin, der im Herzen Kölns weiterrufen darf! Zwei Jahre voller Kontroversen und hitziger Debatten münden nun in einer dauerhaften Erlaubnis für den islamischen Gebetsruf aus der Ditib-Zentralmoschee Ehrenfeld. Köln macht damit als erste deutsche Großstadt einen zukunftsweisenden Schritt, der nicht nur in Deutschland Wellen schlagen dürfte.

Rückblick: Im Oktober 2022 brach Imam Mustafa Kader als erster Muezzin das Schweigen in der Domstadt. Sein Ruf „Allah ist groß“ ertönte um 13:24 Uhr, begleitet von wütenden Protesten am Moscheevorhof. Besonders Frauen machten mit Demonstrationen auf sich aufmerksam, aus Protest gegen Angriffe auf Iranerinnen, die gegen das Kopftuchgebot rebellieren. Trotz des Lärms der Proteste, setzte die Stadt Köln auf Vorsicht: Der Gebetsruf wurde mit der Auflage befristet, nicht lauter als 60 Dezibel zu erklingen, eine Lautstärke, die etwa einem normalen Gespräch entspricht.

Entscheidung in Köln: Ein Zeichen der Toleranz oder des Machtkampfs?

Der Muezzinruf wurde zunächst für zwei Jahre als Pilotprojekt getestet. Doch die Bedenken schwanden, nachdem keine Vertragsverstöße festgestellt wurden. Der Stadt Köln liegt nun die dauerhafte Genehmigung sehr am Herzen. Somit wird die Stimme des Muezzins künftig jeden Freitag zwischen 12 und 15 Uhr für fünf Minuten die Stadt beehren.

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Ein Dorn im Auge für manche Beobachter ist die Verbindung der Ditib zum türkischen Staat, genauer gesagt zu Präsident Erdogan. Menschenrechtlerin Mina Ahadi findet deutliche Worte zu dem Schachzug: „Dies ist nicht Toleranz, sondern ein mächtiges Zeichen für den politischen Islam“, urteilt sie bissig. Ihre Kritik, die tiefere politische Dimension des Muezzinrufs beleuchtet, stützt sich auf ihre Flucht aus dem Iran im Jahr 1990.

In einer Epoche, in der religiöse Zeichen genau beobachtet werden, stellt sich Deutschland in Köln dieser Herausforderung – und erlaubt dem Ruf des Muezzins, zum Symbol einer kontroversen Moderne in der Region zu werden.

Quelle/Referenz
m.bild.de

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