Koblenz steht vor einer enttäuschenden Wendung, denn der Start des Medizincampus wird erneut verschoben. Josef Oster, der Bundestagsabgeordnete der CDU und hochschulpolitische Sprecher im Stadtrat, hat sich in intensiven Gesprächen mit der Universität Koblenz und dem Bundeswehrzentralkrankenhaus (BWzK) für das Projekt stark gemacht. „Die Verzögerung ist ein Rückschlag für unsere Region,“ äußert Oster sein Unverständnis über die Trägheit der derzeitigen Landesregierung, die unter SPD-Führung steht.
Ursprünglich war der Start des Medizincampus für das Wintersemester 2024/25 geplant. Jetzt soll er erst im Sommersemester 2025 beginnen. Die Gründe für diese Verschiebung liegen in den komplexen vertraglichen Abstimmungen mit dem Bundesverteidigungsministerium, welches dem BWzK unterstellt ist. Statt der angedachten 36 Studierenden pro Semester wird nun nur eine Kapazität von 25 angeboten. Dies ist insbesondere für Rheinland-Pfalz von Bedeutung, das dringend qualifizierte Mediziner benötigt.
Verzögerte Perspektiven für Medizinstudierende
Das Konzept für den Medizincampus wurde 2022 unter der Leitung des BWzK entwickelt. Die ursprünglichen Planungen sahen vor, ab Sommersemester 2024 mit 36 Studierenden zu beginnen, mit späterer Erhöhung auf 48 bis 60 Studierende. Die aktuelle Situation erweckt den Eindruck, dass diese Pläne nun stark eingeschränkt werden müssen. Die Verzögerung wird als schmerzhafter Rückschritt wahrgenommen, angesichts des dringenden Bedarfs an Nachwuchsmedizinern in der Region.
Josef Oster hebt die Vorteile des BWzK hervor: „Es ist eine wertvolle Einrichtung, die nicht nur die medizinische Versorgung der Region sicherstellt, sondern auch aktiv in die Ausbildung der kommenden Mediziner investieren möchte.“ Doch anstatt den Standort Koblenz zu fördern, baute die Landesregierung das Studienangebot am Medizincampus in Trier aus. Dort können bis zu 30 Studierende aktuell das neunte und zehnte Semester absolvieren, wobei diese Möglichkeit nun bereits ab dem siebten Semester ab dem kommenden Sommersemester angeboten wird.
Die Herausforderung, mit dem Rückgang an praktizierenden Ärzten und der Schließung von Arztpraxen umzugehen, ist für Oster ein drängendes Thema. „Wir brauchen dringend Perspektiven, und der Medizincampus könnte helfen, junge Mediziner für unsere Region zu interessieren,“ betont er. Man müsse darauf bestehen, dass das Projekt in Koblenz nicht weiter ausgebremst wird, und er hofft, dass der Start im Sommersemester 2025 tatsächlich Realität wird.
Die Diskussion um den Medizincampus in Koblenz zeigt eindrücklich die Herausforderungen des Landkreises im Gesundheitsbereich und die Notwendigkeit, zukünftige Mediziner direkt vor Ort auszubilden.
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