In einem alarmierenden Vorfall an der vorpommerschen Küste wurden seit Anfang Oktober 44 tote Kegelrobben entdeckt, was fast 20 Prozent der lokalen Population ausmacht. Die meisten dieser tragischen Funde traten im Südosten Rügens auf, in unmittelbarer Nähe einer dort verankerten Großreuse. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schlägt Alarm und fordert mit einer Petition eine umfassende Untersuchung durch die Landesregierung. Die BUND-Petition verlangt intensive Spurensicherungen und DNA-Analysen an Fischereigeräten und Booten, die in der Nähe der Fundorte verwendet wurden. Unterstützt wird diese Initiative vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund.
Ertrinken als mögliche Ursache
Die Kuratorin für Meeressäugetiere des Museums, Judith Denkinger, hat angedeutet, dass erste Gewebeuntersuchungen Hinweise auf Ertrinken in Netzen zeigen könnten. Währenddessen äußerte das zuständige Landesamt Skepsis gegenüber dieser Theorie, was die Situation noch komplizierter macht. Der Umwelt- und Fischereiminister von Schwerin, Till Backhaus (SPD), verwies auf die laufenden Untersuchungen am Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in Büsum und die Unterstützung durch Strömungsmodelle des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Allerdings konnten diese Modelle bislang keinen anderen möglichen Ursprung für die Totfunde identifizieren.
Zusätzlich hat die Wasserschutzpolizei den Küstenabschnitt überflogen, ohne Anzeichen für andere Ursachen zu finden. Auch die Kontrolle der fraglichen Reuse mit Unterwasserkameras blieb ergebnislos. Die Ermittlungen laufen weiter in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Stralsund, während das Deutsche Meeresmuseum und das Biosphärenreservat Südost-Rügen Anzeige gegen Unbekannt erstattet haben. Die Dringlichkeit der Situation verlangt nach sofortigem Handeln und klärenden Antworten!
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