Im Landkreis Altötting sorgt ein offener Brief von Steffi A. an das Landratsamt für Aufregung. Darin drückt die Tiereinkäuferin ihr tiefes Bedauern über das Schicksal von zwei schwer kranken Katzenwelpen aus, die sie gefunden hat. Die Situation ist alarmierend: Ein Welpe ist ganz blind, der andere halbblind und beide leiden stark an Krankheiten. Steffi A. fordert in ihrem Schreiben, dass mehr gegen das leidvolle Schicksal der Tiere unternommen werden müsse.
Die Leserin kritisiert, dass das Elend der Katzen im Landkreis oft ignoriert werde. In ihrem Brief merkt sie an, dass nicht alle Tierärzte bereit sind zu helfen, und dass die kurze Antwort, sich selbst um die Tiere kümmern zu müssen, unhaltbar sei. „Es ist inakzeptabel, dass ich oft zu hören bekomme: ‚Das interessiert uns nicht, da müssen Sie sich selbst drum kümmern‘“, so Steffi A. Ihr Unmut richtet sich auch gegen den Landrat, der eine Kastration von Katzen als Körperverletzung bezeichnet.
Kritik an Behörden
Steffi A. führt weiter aus, dass die Einsicht, die für die Lösung des Problems notwendig wäre, in der Politik zu fehlen scheint. Sie fordert, dass die kranken Katzen als Beispiel für das Elend auf die Politik aufmerksam machen sollten. „Wir können es nicht länger ignorieren, dass unkastrierte Katzen alle paar Monate Nachwuchs bekommen und die Population unkontrolliert wächst“, erklärt sie eindringlich. Der Pfad zur Veränderung erfordert jedoch aufmerksames Handeln der Entscheidungsträger, und im Moment sieht Steffi A. dies als nicht gegeben an.
Das Landratsamt wies darauf hin, dass die Thematik der Katzenschutzverordnung bereits in einer Bürgermeister-Dienstbesprechung behandelt wurde. Dr. Robert Müller vom Landratsamt meint, dass das Elend der Katzen auch ihn berührt. Allerdings erklärte Landrat Schneider zugleich, dass er keine Kastration seines eigenen Katers wünsche, da er dies als Körperverletzung empfinde. Diese gegensätzlichen Positionen sind Teil des Problems, mit dem sich die Behörden konfrontiert sehen.
Gemäß weiterführenden Informationen aus dem Landratsamt ist eine Katzenschutzverordnung derzeit nicht umsetzbar. Es fehle an den notwendigen Voraussetzungen wie einem klaren Nachweis über eine hohe Anzahl von frei lebenden Katzen in der Region sowie über das Leiden dieser Tiere. Die Behörde erklärte, dass in den letzten zehn Jahren keine größeren Meldungen über Probleme mit frei lebenden Katzen im Landkreis eingegangen sind. Das bedeutet, dass die Tier- und Wildtierpopulation in diesem Gebiet deutlich niedriger scheint, als ursprünglich angenommen.
In einem Abgleich der Informationen war das Landratsamt der Meinung, dass die geschätzte Anzahl von frei lebenden Katzen pro 40 bis 50 Einwohner für die Region Altötting übertrieben ist. Dies lenkt die Aufmerksamkeit auf die Problematik der unkontrollierten Katzenpopulation, die im Moment noch ungelöst bleibt. Stimmen innerhalb der Gemeinschaft verlangen zwischenzeitlich eine umfassendere Diskussion über die Kastrationsnotwendigkeit und den Tierschutz im Allgemeinen.
Das Anliegen von Steffi A. zeigt nicht nur auf, wie schnell sich die Emotionen im Bereich Tierschutz hochschaukeln können, sondern auch, wie wichtig es ist, dass die Politik und alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um echte Veränderungen im Tierschutz zu bewirken. Während die Diskussion um einen Systemwechsel weitergeht, fordert Steffi A. die Menschen in Altötting auf, sich ebenfalls für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere einzusetzen. Mehr dazu findet sich in einem ausführlichen Bericht auf www.rosenheim24.de.