In Sachsen-Anhalt wird die Verkehrssicherheit zur größten Herausforderung. Trotz der alarmierenden Statistiken und der vorangegangenen politischen Versprechungen zeigt sich die Realität sehr düster. Es ist erstaunlich, dass die Landesregierung gleich nach der Verabschiedung des Haushaltsplans für die Jahre 2025 und 2026 nicht einmal mehr Vollzug in Sachen Verkehrssicherheit melden kann. Der aktuelle Stand der Sicherheit auf Straßen ist alles andere als erfreulich, vor allem, wenn man die im Jahr 2018 festgelegten Ziele betrachtet.
Im Jahr 2018 entschloss sich der Landtag, die drastisch hohe Zahl an Verkehrstoten zu reduzieren, mit dem weitsichtigen Ziel, dass Todesfälle im Straßenverkehr gar nicht mehr auftreten sollten. Ein ambitioniertes Ziel, doch es scheint, als wäre dieser Vorsatz in Sachsen-Anhalt abermals gescheitert. Statt einer signifikanten Verbesserung sind die Zahlen nach wie vor besorgniserregend. Im letzten Jahr verloren 130 Menschen ihr Leben auf den Straßen, ein besorgniserregender Trend, der besonders angesichts der schrumpfenden Bevölkerung in der Region auffällt.
Herausforderungen bei der Verkehrserziehung
Die Situation ist umso bedenklicher, da die Ansätze der Landesregierung zur Verbesserung der Verkehrssicherheit anscheinend nicht fruchten. Auch wenn in anderen Bundesländern Fortschritte erzielt werden konnten, bleibt Sachsen-Anhalt abrupt zurück. In relativ kurzer Zeit hat sich die Anzahl der Verkehrsopfer kaum verringert, was für die Behörden und zuständigen Stellen ein Grund zur Besorgnis sein sollte. Die bisherigen Strategien zur Verkehrssicherung müssen hinterfragt werden, denn offensichtlich reichen sie nicht, um wirksame Änderungen herbeizuführen.
Besonders alarmierend ist die drastische Kürzung der Mittel für Verkehrserziehungsprojekte, die nun akut bedroht sind. Diese Projekte sind von unschätzbarem Wert, da sie bereits sehr junge Menschen sensibilisieren sollten, um in Zukunft unfallfrei durch die Straßen zu navigieren. Die Zielgruppen sind vielfältig und umfassen Kita-Kinder, Schüler und Menschen mit Behinderungen. Mit der Einschränkung dieser Programme könnten besonders schutzbedürftige Gruppen in der Gesellschaft Gefahr laufen, aus dem Blickfeld peu à peu zu verschwinden.
Die Konsequenzen der Haushaltskürzungen
Der drohende Untergang der Verkehrswacht Sachsen-Anhalt ist ein Anliegen, das die Debatte um Verkehrssicherheit zusätzlich anheizt. Bei einer möglichen Insolvenz dieser Organisation, die sich seit langem für mehr Sicherheit auf den Straßen einsetzt, würde ein einmaliger Vorgang eintreten, der massive Auswirkungen haben könnte. Der Landtag ist hier gefordert und steht in der Verantwortung, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um das Schlimmste zu verhindern. Es ist unabdingbar, dass er nicht nur die finanziellen Mittel aufstockt, sondern auch ein nachhaltiges Konzept zur Verbesserung der Verkehrssituation einfordert.
Die Verantwortung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit liegt jedoch nicht allein bei den Behörden. Alle Beteiligten – Eltern, Kita-Erzieher, Lehrer und die Polizei – müssen aktiv an dieser Initiative teilnehmen. Es reicht nicht aus, einfach die Zahlen im Blick zu behalten; es müssen auch Taten folgen, um das Leben der Menschen auf den Straßen zu schützen und zu bewahren.
Die genauen Ursachen für die scheiternden Ansätze müssen dringend untersucht und analysiert werden. Ob es an mangelndem Engagement seitens der zuständigen Stellen liegt oder an einem generellen Unverständnis für die Dringlichkeit des Themas, bleibt ungewiss. Tatsache ist jedoch, dass Sachsen-Anhalt nicht länger die traurige Rolle des Bundeslandes mit den meisten Verkehrstoten im Verhältnis zur Bevölkerung spielen sollte.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.mz.de.
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