Der grüne Biobauer und EU-Mandatar Thomas Waitz könnte es schaffen, Spitzenkandidatin Lena Schilling zu überholen. In Bezug auf die EU-Wahlen können Vorzugsstimmen entscheidend sein, um einen Platz im Europäischen Parlament zu erhalten. Wenn die Anzahl der Vorzugsstimmen eines Kandidaten eine bestimmte Hürde überschreitet, kann er Anspruch auf das erste Mandat seiner Partei haben. Dies könnte auch bei den Grünen relevant sein, da die Kampagne aufgrund von Vorwürfen gegen Spitzenkandidatin Lena Schilling beeinträchtigt wurde.
Thomas Waitz, der Listenzweite und Co-Vorsitzender der Europäischen Grünen, erklärte in der ORF-Sendung „Hohes Haus“, dass er als Delegationsleiter zur Verfügung stehen würde, wenn er viele Vorzugsstimmen erhalten würde. Jedoch beabsichtigt er keinen Vorzugsstimmenwahlkampf zu führen, um Schillings Glaubwürdigkeit nicht infrage zu stellen.
Um das „Überholmanöver“ gegen Lena Schilling zu schaffen, benötigt Waitz zwischen 15.000 und 20.000 Vorzugsstimmen. Dies würde bedeuten, dass die Wählerinnen und Wähler seinen Namen in das entsprechende Kasterl neben „Grüne“ eintragen müssten. Sollte Waitz Schilling überholen, würde sie nur ins EU-Parlament kommen, wenn die Grünen mindestens 7 bis 8 % erreichen würden.
In der Vergangenheit fiel die ÖVP bereits durch einen Vorzugsstimmenwahlkampf auf. Personen wie Karoline Edtstadler und Othmar Karas erhielten hohe Vorzugsstimmenzahlen. Ebenso erzielten andere Politiker wie Andreas Schieder, Werner Kogler, Harald Vilimsky und Claudia Gamon beachtliche Ergebnisse bei den Vorzugsstimmen. Das Vorzugsstimmen-Modell der ÖVP führte jedoch dazu, dass einige Kandidaten ihre Mandate an andere verloren.
Es bleibt abzuwarten, ob Waitz genügend Vorzugsstimmen erhält, um Lena Schilling zu überholen und somit sein Mandat im Europäischen Parlament zu sichern. Der Ausgang dieser Entwicklung wird sicherlich von den kommenden Wahlentscheidungen und dem Engagement der Wählerinnen und Wähler abhängen.