Schweinebauern in Österreich kämpfen um ihre Existenzgrundlage aufgrund eines Verfassungsgerichtsentscheids, der eine Anpassung der Übergangsfrist für das Verbot unstrukturierter Vollspaltenbuchten in der Schweinehaltung vorsieht. Die Bundesregierung hat bisher jedoch keine Einigung erzielt, trotz der vorhandenen wirtschaftlichen Grundlagen für eine angepasste Übergangsfrist. In einem Brief an die Bundesregierung hat der Obmann der „Schweinehaltung Österreich“, Franz Rauscher, die brisante Situation in der heimischen Schweinehaltung dargestellt. NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek stellt nun die volle Solidarität des Bauernbundes mit den 18.000 schweinehaltenden Betrieben in Österreich klar und betont, dass sie nicht zulassen werden, dass die Schweinebauern aus wahltaktischen oder ideologischen Gründen im Stich gelassen werden. Sie werden Seite an Seite mit den Schweinebauern kämpfen, notfalls auch mit juristischen Mitteln, um ihre Existenz und die Versorgungssicherheit in Österreich zu schützen.
In Österreich gibt es derzeit 18.000 schweinehaltende Betriebe, die von dieser Entscheidung betroffen sind. Die Schweinehaltung ist ein wichtiger Teil der heimischen Landwirtschaft und stellt rund 27% der Fleischerzeugung in Österreich sicher. Ein Verbot unstrukturierter Vollspaltenbuchten ohne Funktionsbereiche würde bedeutende Veränderungen und Investitionen in den Betrieben erfordern.
Die Fakten sprechen für eine angepasste Übergangsfrist, da die Schweinebauern genügend Zeit benötigen, um ihre Betriebe entsprechend umzurüsten. In anderen europäischen Ländern wurde bereits eine Übergangsfrist von 15 Jahren festgelegt, während die bisherige Übergangsfrist in Österreich nur 10 Jahre beträgt. Es ist wichtig, dass die Bundesregierung das Tierschutzgesetz entsprechend anpasst, um den Schweinebauern genügend Zeit und Planungssicherheit zu geben.
Schweinebauern haben in den letzten Jahren bereits erhebliche Investitionen getätigt, um tiergerechtere Haltungsbedingungen zu schaffen. Ein abruptes Verbot unstrukturierter Vollspaltenbuchten könnte zu wirtschaftlichen Problemen führen und die Existenz vieler Betriebe gefährden. Es ist daher essentiell, dass die Schweinebauern Unterstützung erhalten und ihre Anliegen ernst genommen werden.
Die Tabelle unten zeigt einen Überblick über die schweinehaltenden Betriebe in den einzelnen Bundesländern Österreichs:
| Bundesland | Anzahl der Schweinehaltenden Betriebe |
|————–|—————————————|
| Burgenland | 320 |
| Kärnten | 960 |
| Niederösterreich | 3,690 |
| Oberösterreich | 5,050 |
| Salzburg | 930 |
| Steiermark | 2,300 |
| Tirol | 740 |
| Vorarlberg | 240 |
| Wien | 100 |
Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Schweinehaltung in Österreich regional unterschiedlich stark vertreten ist. Insbesondere in Oberösterreich, Steiermark und Niederösterreich gibt es viele schweinehaltende Betriebe, die von einer Änderung der Übergangsfrist betroffen wären.
Der Bauernbund ist als Vertreter der heimischen Landwirtschaft und bäuerlichen Betriebe ein wichtiger Ansprechpartner für die Schweinebauern. Sie setzen sich dafür ein, dass ihre Anliegen gehört und berücksichtigt werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob die Bundesregierung letztendlich eine angepasste Übergangsfrist festlegen wird, um die Existenzgrundlage der Schweinebauern zu sichern.
Quelle: Bauernbund Niederösterreich (BBN) / ots