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Käthe Winkelmann: Bayerns erste Bürgermeisterin kämpfte gegen Widerstände

Eine bemerkenswerte Hommage an Käthe Winkelmann, die erste Bürgermeisterin Bayerns, wurde in Neufahrn bei Freising gefeiert, und die Erinnerungen an ihre Pionierarbeit sind ebenso lebendig wie eindrucksvoll. Vor 60 Jahren betrat sie als erste Frau das politische Parkett in Bayern und stellte sich der Herausforderung, eine Gemeinde zu führen, die bis dahin von Männern dominiert wurde. „Frau Bürgermeister!“, rief jemand aus dem Publikum, und das Echo dieser stolzen Anrede hallte durch den Gasthof Maisberger, wo sich die Bürger versammelten, um ihre legendenhafte Bürgermeisterin zu feiern.

Käthe Winkelmann war nicht nur eine politische Figur, sondern eine wahre Wegbereiterin für die Gemeinde. Unter ihrer Führung wurde die erste Kita eröffnet, und sie brachte den Kosmetikhersteller Avon nach Neufahrn, was dem Ort einen der größten Arbeitgeber des Landkreises bescherte. Sie transformierte das ländliche Bauerndorf in eine lebendige urbane Gemeinde. „Es war eine Aufbruchsstimmung!“, erinnert sich Ludwig Grundner, der Leiter des Bauamtes, an die vielen Bauprojekte, die unter Winkelmanns Leitung verwirklicht wurden. Doch ihr Weg war nicht nur von Erfolgen geprägt – sie musste sich auch gegen heftige Anfeindungen behaupten.

Neufahrns unerschütterliche Kämpferin

In einer Zeit, in der Frauen in der Politik noch selten waren, wurde Winkelmann mit respektlosem Spott konfrontiert. „Ferngesteuertes altes Weib“ war nur eine ihrer Beleidigungen. Doch ihre Entschlossenheit blieb ungebrochen. „Angst vor einer Amtsenthebung? Keineswegs!“, betont ihr Sohn Ingolf. Denn trotz des Drucks, den sie als Anführerin der Bürgerinitiativen gegen den umstrittenen Münchner Flughafen erlebte, blieb sie standhaft und ließ sich nicht unterkriegen. Ihre Vision war klar, und sie wollte die positiven Aspekte ihrer Arbeit in den Vordergrund rücken, was ihr auch gelang – zwei Wiederwahlen sprechen eine deutliche Sprache.

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Käthe Winkelmanns Erbe ist nicht nur das sichtbare Wachstum von Neufahrn, sondern auch der unerschütterliche Einfluss, den sie auf die Rolle der Frauen in der Politik hatte. Ihre Geschichte ist eine inspirierende Erzählung von Mut und Entschlossenheit, die auch heute noch nachhallt.

Quelle/Referenz
sueddeutsche.de

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