In Washington gab es alarmierende Nachrichten: Die US-Regierung hat Hinweise auf einen möglichen Raketenangriff des Iran auf Israel, der unmittelbar bevorstehen könnte. Ein Sprecher der Regierung betonte, dass ein solcher Angriff schwerwiegende Konsequenzen für den Iran nach sich ziehen würde. "Wir unterstützen aktiv die Verteidigungsvorbereitungen, um Israel gegen diesen Angriff zu schützen", erklärte er.
Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari bestätigte, dass die USA Israel über die Anzeichen eines bevorstehenden iranischen Raketenangriffs in Kenntnis gesetzt haben. Er fügte hinzu, dass die israelischen Luftabwehrsysteme vollständig einsatzbereit sind und Flugzeuge der israelischen Luftwaffe derzeit über dem Land patrouillieren. Bislang habe Israel jedoch noch keine unmittelbare Bedrohung festgestellt. Am Dienstagabend fand ein Krisenmeeting zwischen Verteidigungsminister Joav Galant, Generalstabschef Herzi Halevi und weiteren hochrangigen Beamten statt.
Erhöhte Spannungen in der Region
Die Situation im Nahen Osten ist in den letzten Monaten deutlich angespannt. Israels Militär und Geheimdienste haben erhebliche Erfolge gegen Irans Verbündete erzielt. Im Juli wurde der Außenchef der Hamas in Teheran getötet, was zur Rache der iranischen Führung führte. Zuletzt kam es zur Tötung von Hassan Nasrallah, dem Anführer der libanesischen Hizbollah. Diese Organisation hat enge Verbindungen zum Iran und war unmittelbar an den Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Verbündeten des Irans beteiligt. Im Verlauf dieser Konflikte wurden zahlreiche Hizbollah-Funktionäre durch Explosivstoffe verletzt oder getötet.
Ein weiterer bedeutender Schritt fand am Dienstag statt, als israelische Bodentruppen erstmals seit fast 20 Jahren in den Libanon einmarschierten. Dies geschah inmitten eines sich verschärfenden Looks auf den nördlichen Nachbarn Israels, der nach den Kämpfen im Gaza-Krieg weiter brisanter wurde. Die israelische Armee beschrieb ihre Aktionen als "begrenzte" Angriffe auf Hizbollah-Ziele in Grenznähe.
Die Konflikte zwischen Iran und Israel sind nicht neu. Bereits im April hatten die Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) einen direkten Angriff auf Israel unternommen und über 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper abgefeuert. Dieser Angriff war allerdings gescheitert, da Israel erfolgreich abwehren konnte. Der Hintergrund war die Tötung hochrangiger iranischer Generäle bei einem mutmaßlich israelischen Angriff in Syrien.
Diese erneut aufflammenden Spannungen zeichnen ein düsteres Bild der Beziehungen zwischen den Nationen. Seit der Islamischen Revolution 1979 werden die USA und Israel von Iran als Erzfeinde angesehen. Mit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs vor etwa einem Jahr ist die Möglichkeit gestiegen, dass sich dieser Schattenkonflikt zu einem weitreichenden militärischen Engagement entwickeln könnte. Die IRGC gelten als die schlagkräftigste Einheit im Iran und übertreffen die Funktion der regulären Armee des Landes.
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