Die jährliche Gedenkfeier in Mauthausen zieht jedes Jahr zahlreiche internationale Delegationen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft an. Am Sarkophag auf dem ehemaligen Appellplatz legen sie Kränze nieder, um der Opfer zu gedenken. Insgesamt waren rund 200.000 Menschen im KZ Mauthausen und seinen über 40 Nebenlagern inhaftiert, wobei die Hälfte von ihnen ermordet wurde. Die Befreiung des Lagers erfolgte am 7. Mai 1945 durch die 11. Panzerdivision der Dritten US-Armee.
Bei der Gedenkfeier waren Vertreter des offiziellen Österreichs wie Bundespräsident Van der Bellen, verschiedene Minister und Landeshauptmänner, sowie Abgeordnete und Vertreter verschiedener politischer Parteien anwesend. Die Veranstaltung wurde von den Moderatorinnen Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner geleitet. Der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Österreich, Willi Mernyi, betonte in seiner Ansprache die Abkehr vom Rechtsverständnis des Nationalsozialismus und warnte vor autoritären Regimen, die das Recht missbrauchen.
Präsident des Comite International de Mauthausen, Guy Dockendorf, warnte vor gefährlichen politischen Entwicklungen und betonte die Notwendigkeit, antidemokratischen Tendenzen entschieden entgegenzutreten. Bundespräsident Van der Bellen mahnte auf Twitter, dass die dunkelste Seite der Geschichte nie wieder auftreten dürfe. Die Bedeutung von Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus wurde auch bei einem ökumenischen Gottesdienst betont, in dem die Politisierung des Rechts durch die Nationalsozialisten kritisiert wurde.
Politikerinnen wie Sabine Schatz von der SPÖ und Beate Meinl-Reisinger von den NEOS forderten einen verstärkten Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Sie betonten die Verantwortung, aus der Geschichte zu lernen und zukünftigen Generationen eine Welt des Respekts und der Toleranz zu hinterlassen. Die Gedenkfeier in Mauthausen wird von verschiedenen Gruppen und Institutionen begleitet, die sich für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus engagieren.
