Die Gastronomie im Saarland erlebt eine dramatische Krise: Augenzeugen berichten von einem besorgniserregenden Rückgang der Besucherzahlen in Restaurants und Gasthäusern, was zahlreiche Schließungen zur Folge hat. Der saarländische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga warnt davor, dass in diesem Jahr bis zu 200 Betriebe aufgrund von steigenden Kosten und sinkender Nachfrage schließen könnten. Frank Hohrath, Hauptgeschäftsführer der Dehoga, macht die hohe Mehrwertsteuer dafür verantwortlich, die Anfang des Jahres von sieben auf 19 Prozent gestiegen ist. „Essen gehen - das können sich viele einfach nicht mehr leisten“, kritisiert Hohrath die Preissteigerungen, die viele Gäste abschrecken.
Verdrängung und Wettbewerbsdruck
Ein weiteres Beispiel für diese beunruhigende Situation ist das italienische Restaurant von Roberto Ferraro in Gräfinthal, das nach zehn Jahren zum Jahresende schließen muss. „Es tut weh zu sehen, wie leer es ist“, sagt Ferraro. In den letzten Jahren hat die Branche unter einem Umsatzminus gelitten, was weitere Schließungen zur Folge hat. Laut Dehoga-Präsident Michael Buchna haben bereits 800 Betriebe seit Beginn der Corona-Pandemie aufgegeben, und falls sich die Bedingungen nicht ändern, könnten die Auswirkungen noch dramatischer werden. „Die wieder eingeführte höhere Mehrwertsteuer wird weitere 200 Betriebe dahinraffen“, so Buchna, der vor einem unfairen Wettbewerb innerhalb der Branche warnt.
Die gestiegenen Betriebskosten durch Lebensmittel und Energiekosten belasten die Gastronomen zusätzlich. Während die Lebensmittelpreise um fast 30 Prozent und die Energiepreise sogar um über 50 Prozent gestiegen sind, können viele Betriebe die Kosten nicht in vollem Umfang an die Gäste weitergeben. Hohrath fügt hinzu, dass die Situation für viele Gastronomiebetriebe mittlerweile unerträglich geworden ist, was die Diskussion um eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf sieben Prozent neu entfacht hat. Diese Maßnahmen sind notwendig, um der Gastronomie im Saarland eine faire Chance zu geben, sich zu stabilisieren und weiterhin zu bestehen, berichtet die Saarbrücker Zeitung.
Die Herausforderung ist also klar: Während Gastronomen um ihre Existenz kämpfen, braucht die Politik dringend Lösungen, um den Druck von der Branche zu nehmen und die Mehrwertsteuer-Anpassung zu überdenken, wie SR.de berichtet. Die Zukunft der Gastronomie im Saarland steht auf der Kippe, und schnelle Maßnahmen sind erforderlich, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.