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Humboldt Forum: Lindenbergs Sonderzug auf der Sprach-Prüfbank!

Rebellischer Kultsong entmachtet: Lindenbergs „Sonderzug“ auf Abstellgleis!

Udo Lindenbergs legendärer Gassenhauer „Sonderzug nach Pankow“ aus dem Jahr 1983 steht in Berlin plötzlich auf dem Index! Der Berliner „Humboldt Forum“ hat beschlossen, das Wort „Oberindianer“ aus dem Lied nicht mehr öffentlich zu singen, da es heute als diskriminierend empfunden werden könnte. Der einstige Panik-Rocker erntete damals viel Beifall für seine satirische Häme gegen DDR-Staatschef Erich Honecker. Doch heute platzt der Prügel mit der keulenschwingenden Sprache nicht mehr durch – alles wegen dieses verhängnisvollen Begriffs, der die Kolonialgeschichte indigener Völker heraufbeschwört.

Durchgedreht! Lindis Geister im Sonderzug! Am 16. und 17. dieses Monats sollten in Berlin acht Chöre im Rahmen des Events „Vielstimmig 2024“ Werke von Hanns Eisler bis Lindenberg präsentieren, darunter auch das verbannte Lied. Doch die Sprachpolizei, im historischen Nachbau des Berliner Stadtschlosses sitzend, intervenierte kurz vor knapp. „Das Wort wird von vielen indigenen Menschen als diskriminierend wahrgenommen“, bestätigte die Stiftung auf Anfrage. Die Akteure betonten ihren sensiblen Umgang mit Sprache, vor allem angesichts der Geschichtsträchtigkeit des Ortes, der einst als Palast der Republik bekannt war – dem Ort, an dem Lindenberg 1983 sein einziges DDR-Konzert spielte.

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„Sonderzug“ entgleist!

Die Entscheidung des Humboldt Forums fällt nicht bei allen auf Verständnis. Lindenberg, der einst mit seiner Gitarre gegen das DDR-Regime antrat, trifft das Verbot an alter Stelle wie ein Blitz: Genau dort, wo die Überreste des Palasts der Republik stehen. Der Anklang der Kolonialzeit und stereotypische Darstellungen mögen heute politische Sprengkraft besitzen, doch die Fans fragen sich: Hat der gute alte Lindi samt Friedensliedern etwa den Geist des Kolonialismus beschworen?

„Nur der kleine Udo, der darf das nicht und das verstehen wir nicht“, hallt es weiter in den Köpfen seiner Anhänger. Doch hey, die Sprachwächter haben entschieden: Drastische Zeiten erfordern drastische Maßnahmen. Willkommen im Zeitalter der überkorrekten Kulturpolitik!


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Berlin, Deutschland
Quelle
m.bild.de

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