Am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) kam es am Rande einer Demonstration in Wien zu verbalen Übergriffen gegen die LGBTIQ-Community. Einige Passanten äußerten sich abfällig und es kam sogar zu einem Hitlergruß, der sofort bei der Polizei angezeigt wurde. Ann-Sophie Otte, die Obfrau der HOSI Wien, betont, dass es in den letzten Jahren eine Radikalisierung der LGBTIQ-Feindlichkeit gegeben hat und es immer öfter zu solchen Übergriffen in der Öffentlichkeit kommt.
Die LGBTIQ-Community lässt sich von solchen Vorfällen nicht einschüchtern und wird weiterhin Straftaten konsequent anzeigen. Sie fordert ihre Freunde und Unterstützer aus der Mehrheitsgesellschaft auf, an ihrer Seite zu stehen und ein starkes Signal für Liebe, Vielfalt und Respekt gegen Hass und rechtsextreme Hetze zu setzen. In diesem Kontext wird die kommende Vienna Pride 2024 angekündigt, bei der für noch mehr Buntheit in der Stadt gesorgt werden soll.
Die HOSI Wien (Homosexuelle Initiative Wien) ist eine der ältesten und größten LGBTIQ-Organisationen in Österreich. Sie setzt sich für die Rechte und die Sichtbarkeit der LGBTIQ-Community ein und bietet Unterstützung und Beratung an.
Es ist besorgniserregend, dass es immer noch einen menschenfeindlichen Bodensatz in der Gesellschaft gibt, der gegen LGBTIQ-Personen hetzt und aggressiv auftritt. Eine rechtsextreme Entwicklung ist auch international zu beobachten. So wurden z.B. in Polen und Ungarn in den letzten Jahren Gesetze verabschiedet, die die Rechte von LGBTIQ-Personen massiv einschränken.
Der IDAHOBIT wurde erstmals am 17. Mai 2004 begangen, um auf die Diskriminierung und Gewalt gegenüber homo-, bi-, inter- und transsexuellen Menschen aufmerksam zu machen. Der Termin wurde bewusst gewählt, da am 17. Mai 1990 die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität von ihrer Liste psychischer Krankheiten strich.
In Österreich sind die Rechte von LGBTIQ-Personen in den letzten Jahren deutlich erweitert worden. So trat 2019 das Gesetz zur Ehe-Öffnung für gleichgeschlechtliche Paare in Kraft. Dennoch gibt es noch immer Vorurteile und Diskriminierung, insbesondere gegenüber transgender Menschen.
Die HOSI Wien ruft daher zu Solidarität auf und möchte gemeinsam mit Unterstützern und Freunden ein Zeichen gegen Hass und LGBTIQ-Feindlichkeit setzen.
Um einen umfassenden Überblick über die Situation von LGBTIQ-Menschen in Österreich zu geben, sind im Folgenden einige relevante Zahlen und Fakten dargestellt:
Thema | Daten/Fakten |
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Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften | Seit 2010 ist in Österreich die eingetragene Partnerschaft für homosexuelle Paare möglich. Seit 2019 ist auch die Ehe-Öffnung für gleichgeschlechtliche Paare möglich. |
Transgender-Rechte | Transgeschlechtliche Menschen können in Österreich seit 2008 ihren rechtlichen Geschlechtseintrag ändern lassen. Es gibt jedoch noch Diskussionen und Forderungen nach einer vereinfachten und selbstbestimmten Verfahrensweise. |
Diskriminierungsschutz | In Österreich gibt es verschiedene Antidiskriminierungsgesetze auf Bundesebene und in den einzelnen Bundesländern, die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung verbieten. |
Akzeptanz und Sichtbarkeit | Es gibt zahlreiche LGBTIQ-Organisationen und Vereine in Österreich, die sich für die Rechte und Sichtbarkeit von LGBTIQ-Menschen einsetzen. |
Quelle: Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien / ots