Der Tod von Hassan Nasrallah, dem Anführer der Hisbollah, hat in Deutschland für Besorgnis gesorgt. Laut Berichten laufen die Alarmglocken in den deutschen Sicherheitskreisen, da man eine Mobilisierung der Hisbollah-Anhänger auf deutschem Boden befürchtet. Schätzungen des Bundesamtes für Verfassungsschutz zufolge zählt die Terrormiliz in Deutschland etwa 1250 Mitglieder. Die tatsächliche Zahl könnte jedoch deutlich höher sein, da besonders in städtischen Ballungsräumen wie Nordrhein-Westfalen, Berlin und Hamburg eine größere Unterstützerszene existiert.
Besorgniserregend ist auch, dass viele dieser Unterstützer Migranten aus dem Südlibanon sowie deren Nachfahren sind. Die emotionale Verbindung zur Hisbollah und ein möglicher Anschlag auf Nasrallah könnten die bereits aufgeladenen Gemüter zusätzlich anstacheln, wie Sicherheitsbehörden vor Wochen warnten. Der Kult um Nasrallah und die Hisbollah ist stark ausgeprägt, und diese Entwicklungen könnten zu einem Anstieg der Aktivitäten führen.
Rolle der Propaganda und Verbindungen in Deutschland
Ein bedeutendes Propagandainstrument der Hisbollah ist der Sender al-Manar. Obwohl dieser in Deutschland als verfassungsfeindlich gilt und verboten ist, ist er nach wie vor über Satellit empfangbar. In der Vergangenheit haben auch Vertreter der Hisbollah Deutschland besucht und schiitische Moscheen, einschließlich des mittlerweile verbotenen Islamischen Zentrums in Hamburg, aufgesucht.
In den letzten Jahren haben deutsche Sicherheitsbehörden ihre Maßnahmen gegen die Hisbollah verschärft. Im April 2020 wurde der Hisbollah jegliche Betätigung im Land untersagt. Zuvor hatten sie bereits ein angebliches Waisenkinderprojekt verboten, das Gelder für terroristische Zwecke sammeln sollte. Diese wachsamere Haltung zeigt auch die jüngste Festnahme eines mutmaßlichen Hisbollah-Anhängers, der verdächtigt wird, in Deutschland sowohl Zutaten für den Bau militärischer Drohnen als auch Verbindungen zu Kriegsverbrechen in Syrien zu haben.
Ein weiterer Vorfall endete mit einer historischen Verurteilung: Zwei Männer wurden vom Hanseatischen Oberlandesgericht als Mitglieder einer Terrororganisation verurteilt. Einer von ihnen war als Reisescheich für die Hisbollah aktiv, der andere Führer einer im November 2022 verbotenen Gemeinde. Trotz dieser Maßnahmen ist es beunruhigend, dass in Deutschland nach wie vor Moscheen existieren, die in engem Kontakt mit der Hisbollah stehen.
Am Samstag hatte die israelische Armee den Tod Nasrallahs in einem Vorort von Beirut gemeldet. Seine Gruppe bestätigte den Tod und kündigte an, dass der „Meister des Widerstandes“ tot sei, während sie den Kampf gegen Israel fortsetzen wolle. Diese Entwicklungen könnten weitreichende Konsequenzen auf die Situation der Hisbollah-Anhänger in Deutschland haben und die Sicherheitsbehörden vor neue Herausforderungen stellen, wie www.welt.de berichtet.
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