In Hessen gibt es Aufregung: Die Beamten müssen sich auf eine Verzögerung ihrer Besoldungserhöhung einstellen! Statt wie geplant im August 2025, wird die zweite Erhöhung um 5,5 Prozent erst ab Dezember 2025 gezahlt. Das hat Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs für 2025 verkündet. Grund für die Verschiebung sind die angespannten Finanzen des Landes, die Einsparungen von 45 Millionen Euro pro Monat erfordern.
Die erste Erhöhung um 4,8 Prozent bleibt jedoch bestehen und tritt wie geplant am 1. Februar 2025 in Kraft. Während die Regierung betont, dass keine Abstriche bei der Inneren Sicherheit und Bildung gemacht werden, sorgt die Entscheidung für massive Kritik. Gewerkschaften sind empört und sprechen von einem „Sonderopfer“ der Beamten im Namen der Schuldenbremse. Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen, äußert sich verärgert: „Wertschätzung sieht anders aus!“
Wirtschaftskrise als Ausrede?
Der stellvertretende Ministerpräsident Kaweh Mansoori (SPD) rechtfertigt die Entscheidung als notwendig, um den sozialen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Förderung in Hessen zu sichern. „Wir befinden uns in einer ernsthaften Wirtschaftskrise“, erklärt er. Doch die Beamten fühlen sich unfair behandelt. Jens Mohrherr, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), kritisiert: „Den Beamten wird gegen das Schienbein getreten.“ Die Beamten verlangen eine angemessene Entlohnung für ihre Leistungen und fordern, dass Zusagen nicht einseitig aufgekündigt werden.
Ministerpräsident Rhein versucht, die Wogen zu glätten, indem er auf die Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro hinweist, die bereits gezahlt wurde. Er betont die Arbeitsplatzsicherheit für Beamte und hofft auf eine wirtschaftliche Erholung durch eine neue Bundesregierung. Doch die Unzufriedenheit bleibt spürbar, während die Beamten auf ihre wohlverdiente Besoldungserhöhung warten müssen.