Der Fußballclub Hertha BSC aus Berlin hat seit langem den Wunsch, eine eigene Fußballarena zu errichten. Diese Vision nimmt nun konkretere Formen an, da die Politik den erforderlichen Rahmen schafft. Nach jüngsten Informationen, berichtet die „Bild“, hat eine Expertenkommission, die von der Innensenatorin Iris Spranger (SPD) eingesetzt wurde, darüber beraten, wo der Neubau eines eigenen Stadions für die beliebte Fußballmannschaft realisiert werden könnte.
Wie es aussieht, zeichnet sich der Standort in der Jesse-Owens-Allee am südlichen Ende des Maifelds als Favorit ab. Auf diesem Gelände befindet sich heute bereits das Olympiastadion, die derzeitige Heimat des Klubs. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat signalisiert, dass dieser Standort Unterstützung finden wird. Diese Entscheidung bringt den Verein ein kleines Stück näher an die Verwirklichung seines Traums.
Politische Unterstützung und Vorbereitungen
In der Sitzung der Kommission waren alle Beteiligten sich einig, dass der Standort Jesse-Owens-Allee der geeignetste sei. Das ist ein positives Signal für Hertha BSC und seine Fans, die schon lange auf ein reines Fußballstadion warten. Sowohl Spranger als auch Wegner haben sich als Befürworter des Projekts gezeigt, was den politischen Willen zur Realität macht.
Ein möglicher Baubeginn könnte durch eine positive Abstimmung bei der Mitgliederversammlung am 17. November beschleunigt werden. Dort könnte das Präsidium zusätzliche Stimmen für die Wiederwahl gewinnen, wenn die Stadionplanung vorangetrieben wird.
Jedoch bleibt abzuwarten, wie es mit dem Projekt weitergeht, denn die Realisierung hängt von zahlreichen Faktoren ab. Fragen zum Thema Kapazität werden intensiv diskutiert. Spranger favorisiert für das neue Stadion eine Zuschauerzahl von etwa 40.000 bis 45.000. Wegner hingegen plädiert dafür, 50.000 Sitzplätze einzuplanen. Dabei ist zu beachten, dass Hertha in der Saison 2022/23 einen Schnitt von 53.652 Zuschauern pro Heimspiel verzeichnete.
Obwohl eine Reduzierung der Kapazität diskutiert wird, plant man weiterhin, große Spitzenspiele im Olympiastadion auszutragen, das über 74.000 Plätze verfügt. Die Verantwortlichen wollen sicherstellen, dass diese Spiele weiterhin vor möglichst vielen Zuschauern stattfinden können.
Finanzierungsherausforderungen
Ein nicht zu unterschätzendes Problem bleibt die Finanzierung des Stadionprojektes. Ursprünglich wurden die Kosten für den Neubau auf 250 Millionen Euro geschätzt, jedoch haben steigende Zinsen sowie knappe Ressourcen dazu geführt, dass die tatsächlichen Kosten auf bis zu 400 Millionen Euro ansteigen könnten. Dieses Budget wird für den Verein nur durch externe Investoren realisierbar, die jedoch in der Zukunft von den Erträgen des Stadions profitieren würden.
Die Kommission, die die Standortentscheidung getroffen hat, besteht aus Vertretern verschiedener Senatsverwaltungen, Denkmalschützern, dem Landessportbund und dem DFB. Hertha BSC und die Fan-Initiative „Blau-weißes Stadion“ sind ständige Gäste der Kommission. Auch wenn das Abgeordnetenhaus das letzte Wort hat, wurde bereits ein wichtiger Schritt in Richtung Neubau des Stadions getan.
Für den Verein liegt nun die nächste sportliche Herausforderung vor der Tür: Am Sonntag steht das Spiel gegen den SV Elversberg an, ein weiteres wichtiges Kapitel in der aktuellen Saison. Ob Hertha BSC sein Stadionprojekt umsetzen kann, bleibt abzuwarten, doch die ersten positiven Schritte sind bereits getan. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Berliner Politik bereit ist, die Weichen für die Realisierung der Stadionträume des Vereins zu stellen, was sowohl für den Klub als auch für seine zahlreiche Anhängerschaft von großer Bedeutung ist. Für tiefere Einblicke in diese Thematik gibt der Beitrag auf www.welt.de weitere Informationen.