In einem „Heiß Umfehdet Spezial“ treffen die ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) und Wolfgang Schüssel (ÖVP) auf Corinna Milborn von PULS 24, um über den aktuellen Spionage-Skandal, Koalitionen mit der FPÖ und den Umgang mit Russland zu sprechen. Während Schüssel den Freundschaftsvertrag der FPÖ mit der Putin-Partei „Einiges Russland“ als „höchst gewöhnungsbedürftig“ bezeichnet, ist für Vranitzky die FPÖ „nicht Österreich-förderlich“ und hatte schon immer die Neigung, sich mit Parteien am politischen Rand zu befassen.
Die sogenannte „Vranitzky-Doktrin“, die seit 1986 besteht und besagt, dass die SPÖ eine Koalition mit der FPÖ auf Bundesebene ausschließt, könnte nun langsam ihre Gültigkeit verlieren, doch im Grunde gilt sie immer noch, wie Vranitzky betont.
Bezogen auf den russischen Angriffskrieg betrachten beide Ex-Kanzler auch ihren Umgang mit Russland im Rückblick. Schüssel ist der Ansicht, dass es falsch sei, „alles zu verdammen“. Vranitzky gibt zu, dass man zu wenig Wert auf Staatssicherheit gelegt habe und dass die österreichische Politik in den letzten 30 Jahren Russland unterschätzt und sich zu sehr auf den Waren- und Dienstleistungsaustausch konzentriert habe. Schüssel betont jedoch, dass man nicht so tun solle, als hätte man wissen sollen, welche demokratiefeindlichen Maßnahmen Russland ergreifen würde. Er mahnt aber auch, dass man aus den Erfahrungen lernen sollte, insbesondere im Umgang mit China.
Eine Tabelle mit Informationen zu den beiden Ex-Kanzlern könnte hilfreich sein, um ihre Amtszeiten und politischen Herausforderungen darzustellen:
Ex-Kanzler | Amtszeit | Politische Herausforderungen |
---|---|---|
Franz Vranitzky | 1986-1997 | Koalitionsbildung, Wirtschaftsreformen |
Wolfgang Schüssel | 2000-2007 | EU-Ratspräsidentschaft, EU-Beitritt der 10 Länder |
Das gesamte Interview wird heute um 19:55 Uhr in einem „Heiß Umfehdet Spezial“ auf JOYN und PULS 24 sowie online auf puls24.at zu sehen sein. Die Moderation übernimmt Corinna Milborn.
Quelle: PULS 24 / ots