Die Spannung war greifbar, als Peter Tschentscher am Samstag auf dem SPD-Parteitag in Hamburg seine Rede hielt. Mit einem selbstbewussten Auftreten sprach der Bürgermeister über die Stärken der Stadt und seine Vision für die Zukunft. Er stellte sich als verlässlicher Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahl im kommenden März vor und erhielt von seinen Parteikollegen beeindruckende 97,3 Prozent Unterstützung.
Tschentscher, 58 Jahre alt, legte in seiner etwa 35-minütigen Ansprache dar, warum Hamburg als familienfreundlich, sicher und sauber gilt. „Stabilität und Sicherheit in unsicheren Zeiten“, betonte er, sei das zentrale Versprechen der Hamburger SPD. Die Kriminalitätszahlen seien gesenkt worden, während die Modernisierung der Polizei vorangetrieben werde. An dieser Stelle wies er mit Nachdruck darauf hin, dass die Stadt unter seiner Führung nicht nur in der Gegenwart plane, sondern auch die künftigen Folgen ihrer Entscheidungen im Auge behalte.
Schuldige für die Staus und die Finanzkrise
Ein starkes Thema der Rede war die Verantwortung der CDU. Tschentscher stellte klar, dass die finanzielle Misere der HSH Nordbank, die seiner Meinung nach die Stadt stark belastete, auf die Politik der Union zurückzuführen sei. „Die CDU hat sich nicht mal dafür entschuldigt“, forderte er und kritisierte die Verkehrspolitik des Bundes, die zu den allseits bekannten Staus rund um Hamburg geführt habe. Die Kritik kam nicht nur wegen der Straßen, sondern auch aufgrund der mangelhaften Instandhaltung der Autobahnen durch frühere CDU-Verkehrsminister.
Ein weiteres Schlaglicht warf er auf die Bedeutung der Industrie für Hamburgs Wirtschaft, indem er die Stadt als das wirtschaftsstärkste Bundesland der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt bezeichnete. „Wir dürfen nicht riskieren, dass der Industrie die Luft ausgeht“, warnte er eindringlich.
Familienfreundlichkeit und Bildung im Fokus
Die Thematisierung von Bildung und Familienfreundlichkeit stand ebenfalls im Mittelpunkt seiner Rede. Tschentscher hob hervor, dass Hamburg als die familienfreundlichste Stadt gelte, was durch kostenlose Kitas und Ganztagesschulen untermauert werde. In Bezug auf die Schulen stellte er stolz fest, dass Hamburg imzufriedenheitsranking auf Platz zwei liege – nur hinter Bayern. „Und die kriegen wir auch noch!“, fügte er humorvoll hinzu.
Eine Anspielung auf den ehemaligen Bundeskanzler Olaf Scholz war ebenfalls Teil seiner Rede. Er erhielt damit den Zuspruch seiner Anhänger, indem er darauf hinwies, dass die SPD nicht mit leeren Versprechen, sondern mit der Gewissheit, ihre Zusagen einzuhalten, punkten wolle. In Anlehnung an Angela Merkels berühmten Satz „Sie kennen mich“ aus dem TV-Duell 2013 positionierte Tschentscher sich klar: „Ihr kennt mich. Die Hamburger kennen mich.“ Damit wollte er abschließend verdeutlichen, dass die Bürger mit ihm einen verlässlichen Partner an ihrer Seite haben.Wie auf www.bild.de berichtet.
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