Die Riesenräume der Messehallen in Hamburg werden erneut in Notunterkünfte verwandelt. Wieder einmal richten die Hansestädter Quartiere für Flüchtlinge ein, um über den Winter zu kommen. Ganze 300 Menschen suchen dort bald Zuflucht, während die Bauarbeiten für neue Unterkünfte weitergehen. Am 3. Dezember soll es soweit sein: Die ersten Geflüchteten ziehen hier ein, bis spätestens 16. Januar soll dies ihr Heim auf Zeit sein.
Wie Wolfgang Arnhold, Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, klarstellt, werden vor allem Familien erwartet. Das bedeutet, dass in den kommenden kalten Monaten viele Kinder ihre Tage und auch Weihnachten in den Messehallen verbringen werden. Die Hallen werden entsprechend vorbereitet: Abgetrennte Bereiche, Möbel, WLAN und sogar Waschmaschinen stehen bereit. Ganz besonders wird auf soziale Angebote Wert gelegt, um das Beste aus der Situation zu machen.
Ein vorübergehender Hafen für Schutzsuchende
Die Messehallen sind keine Dauerlösung. Mitte Januar, so ist geplant, wird eine Umsiedlung der Bewohner zu anderen Unterkünften stattfinden. „Es geht vor allem darum, unsere anderen Standorte vorübergehend ein wenig zu entlasten“, erklärt Arnold. Bis dahin hofft man in Hamburg auf den Abschluss von Bauarbeiten in Bahrenfeld, wo neue Unterkünfte dringend gebraucht werden.
Derzeit leben etwa 47.000 Schutzsuchende in der Stadt, darunter 11.000 aus der Ukraine. Laut Arnhold ist die Zahl der Flüchtlinge im Vergleich zum Vorjahr „spürbar rückläufig“. Im letzten Jahr fanden hier sogar 650 Menschen Schutz. Die Messehallen sind ein Symbol für Not und gleichzeitig Hoffnung – eine Übergangsstation für jene, die auf eine bessere Zukunft hoffen.