Die Energiewende wird oft als Hindernis für die Wirtschaft betrachtet, aber eine neue Studie von zwei renommierten Instituten widerlegt dieses Vorurteil. Laut der Untersuchung, die vom Kontext-Institut für Klimafragen und dem Institut Cambridge Econometrics durchgeführt wurde, könnte eine grünere Industrie langfristig zu einem Wirtschaftswachstum führen.
Die Studie vergleicht zwei Szenarien: das aktuelle Vorgehen bis 2050 und die Auswirkungen eines verstärkten grünen Industrieplans der EU. Letzterer beinhaltet Investitionen in Höhe von etwa 92 Milliarden Euro bis 2030 in Energiespeichertechnologien wie Wärmepumpen. Nach den Berechnungen der Experten Florian Mahringer und Anna Pixer würde jeder zusätzliche investierte Euro zu einem Anstieg von fünf Euro in der Wirtschaftsleistung führen. Zudem könnte die Wirtschaft bis 2050 um mehr als drei Prozent im Vergleich zum aktuellen Szenario wachsen.
Besonders erfreulich ist die Prognose für den Arbeitsmarkt: In Österreich könnten durch diese Maßnahmen bis zu 44.000 neue Arbeitsplätze entstehen, während auf EU-Ebene sogar 2,5 Millionen neue Jobs geschaffen werden könnten. Darüber hinaus würden der Energieverbrauch, die Emissionen und die Strompreise sinken.
Die Experten betonen jedoch, dass die Politik klar kommunizieren muss, welche Sektoren von diesen Veränderungen betroffen sein werden. Es sei nicht sinnvoll, an veralteten Technologien wie Verbrennungsmotoren oder Öl- und Gasheizungen festzuhalten. Die öffentliche Diskussion zur Energiewende wird derzeit von lauten Interessengruppen dominiert, die sich gegen Veränderungen sträuben. Es ist daher entscheidend, dass die Politik mutige Schritte zur Umsetzung einer grüneren Industrie unterstützt.
