In Berlin wurde am vergangenen Abend im festlichen Rahmen der Bertelsmann Repräsentanz der erste BRIGITTE Award feierlich verliehen. Vor etwa 180 Gästen aus verschiedensten Bereichen, darunter Wirtschaft, Politik und Showbiz, wurden außergewöhnliche Frauen ausgezeichnet, die durch ihr Engagement und ihre Persönlichkeit beeindrucken. Die Veranstaltung, die Teil der Feierlichkeiten zum 70. Jubiläum von BRIGITTE war, wurde von der Moderatorin Katrin Bauerfeind geleitet und zog zahlreiche prominente Gäste an, darunter Namen wie Iris Berben und Florence Kasumba.
Der BRIGITTE Award wurde in fünf Kategorien vergeben, darüber hinaus gab es einen besonders ehrenvollen Preis. Die 102-jährige Margot Friedländer, eine Überlebende des Holocausts, erhielt den Ehrenpreis für ihren leidenschaftlichen Einsatz für Menschlichkeit und Toleranz. Sie besucht regelmäßig Schulen, um über ihre Erfahrungen während der NS-Zeit zu berichten und auf die Gefahren zu warnen, die mit Menschenfeindlichkeit verbunden sind. Überreicht wurde ihr der Ehrenpreis von der bekannten Schauspielerin Iris Berben.
Ausgezeichnete Persönlichkeiten
Die Würdigung des BRIGITTE Awards umfasste zahlreiche herausragende Frauen, die in ihren jeweiligen Bereichen eine bedeutende Rolle spielen. In der Kategorie „Impulsgeberin“ wurde Kristina Hänel ausgezeichnet. Sie hat in den 1980er Jahren begonnen, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen und kämpft seitdem gegen zahlreiche Widerstände, die sich in Form von Drohungen und Anzeigen äußern. Ihre Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit hat eine notwendige Debatte über Schwangerschaft und Rechte von Frauen angestoßen und führte letztlich zur Aufhebung des umstrittenen § 219a im Jahr 2022.
Eine andere wunderbare Gewinnerin ist die 16-jährige Nour Idelbi, die in der Kategorie „Next Generation“ geehrt wurde. Sie hat zusammen mit einer Freundin die App „SafeSpace“ entwickelt, welche Frauen einen sicheren Nachhauseweg ermöglichen soll, unter anderem durch ein Ampelsystem und Notfallkontakte. Ihre Mission ist es, das digitale Leben sicherer zu gestalten und einen Raum für Jugendliche zu schaffen, um über ihre Ängste zu sprechen.
Ina Schlie wurde in der Kategorie „Vordenkerin“ ausgezeichnet. Die ehemalige SAP-Managerin hat den Verein „encourageventures“ gegründet, um den Anteil von Frauen in Start-ups zu erhöhen. Der Verein unterstützt mittlerweile fast 1000 Gründerinnen und hat einen bedeutenden ersten Erfolg erzielt, indem das Berliner Start-up „Tandemploy“ einen erfolgreichen Verkauf an einen US-Tech-Konzern tätigte.
In der Kategorie „Klartexterin“ wurde Christina Clemm gewürdigt. Sie setzt sich seit über 30 Jahren für Opfer sexualisierter Gewalt ein. In ihrer Streitschrift „Gegen Frauenhass“ kritisiert sie die unzureichenden Schutzmaßnahmen und das gesellschaftliche Stigma, das mit diesem Thema verbunden ist. Clemm ermutigt Frauen, aus Gewaltbeziehungen auszubrechen und sich zu wehren.
Den Preis in der Kategorie „Shero“ erhielt Homa Abass, die mit ihrem Afghanischen Frauenverein e. V. das Leben von über 200.000 Mädchen und Frauen in Afghanistan verbessert. Sie betont die Bedeutung von Bildung und Unterstützung für Frauen in ihrer Heimat und setzt sich vehement für deren Rechte ein. Dabei betont ihr Verein die politische Neutralität und den Dialog mit allen Beteiligten.
Die Veranstaltung erlebte mit der Überreichung dieser Auszeichnungen einen Höhepunkt, der die Bedeutung und den Einfluss von Frauen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen würdigte. Die BRIGITTE Awards unterstreichen das Engagement für Gleichstellung und das Empowerment von Frauen, ein Anliegen, das die Organisation seit ihrer Gründung vor 70 Jahren verfolgt. Zu den Sponsoren der Awards gehören namhafte Unternehmen wie Mercedes-Benz und Lancôme, die die Bedeutung dieses Events unterstützen.
Die BRIGITTE-Marke hat sich über die Jahre hinweg zu einer führenden Stimme für Frauen entwickelt und behandelt Themen, die für sie relevant sind, von Mode bis Gesundheit. Die Veranstaltung ist nicht nur eine Ehrung für die Preisträgerinnen, sondern auch eine Feier für alle, die sich für eine bessere Zukunft einsetzen.