In Thüringen sorgt eine besorgniserregende Zunahme von Gewalt in den Zügen der Süd-Thüringen-Bahn für Aufsehen. Die Mitarbeiter der Bahn sehen sich immer häufiger mit Schlägen, Anspucken, Beleidigungen und Bedrohungen konfrontiert – und das oft von ausländischen Fahrgästen. Diese Entwicklungen haben die Situation in den Zügen der Strecke Erfurt-Suhl insbesondere seit dem Frühjahr deutlich verschärft.
Ein Leserbrief an die „Thüringer Allgemeine“ von einem Ehepaar, das die Fahrt in der Regionalbahn 44 von Arnstadt nach Erfurt schilderte, brachte Licht in die aktuelle Problematik. Das Paar beobachtete, dass die Zugbegleiterin ausschließlich die wenigen deutschen Fahrgäste kontrollierte und über die Asylbewerber einfach hinweg sah, als ob sie gar nicht da wären. Diese Beobachtungen führten letztlich zu einer Anfrage bei dem Bahnunternehmen durch die „Thüringer Allgemeine“.
Entscheidungen zur Konfliktbewältigung
Auf die Anfrage hin erklärte die Sprecherin des Unternehmens, dass die Bahnmitarbeiter in kritischen Situationen eigenständig entscheiden dürften, wie sie vorgehen, um Konflikte zu deeskalieren. Möglicherweise hätte die Kontrolleurin die Tickets der ausländischen Fahrgäste bereits geprüft, bevor das Paar einstieg, spekulierte die Sprecherin.
Eine drastische Maßnahme der Bahnangestellten besteht inzwischen darin, die Kontrolle ausländischer Fahrgäste völlig zu vermeiden. Diese Entscheidung basiert auf der vermehrten Gewalt, die von Asylbewerbern der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl ausgeht. Laut einem Brandbrief, den der Betriebsrat der Süd-Thüringen-Bahn im April an den Ministerpräsidenten Bodo Ramelow sandte, widersetzten sich Migranten zunehmend den Aufforderungen der Mitarbeiter, Fahrkarten vorzuzeigen oder den Zug zu verlassen. In diesen Fällen reagierten sie häufig mit Tritten, Schlägen und Bedrohungen, manchmal sogar sexistisch gegen weibliche Mitarbeiter.
Maßnahmen für mehr Sicherheit
Um das Sicherheitsniveau in den Zügen zu erhöhen, haben die Bahnbetriebe der DB Regio und der Süd-Thüringen-Bahn beschlossen, ab Herbst 2024 extra Sicherheitspersonal in den Zügen einzusetzen. Für diese Maßnahme ist ein Budget von 336 Tausend Euro vorgesehen, das bis Ende 2024 investiert werden soll. Zudem sollen spezielle Infoveranstaltungen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl dazu dienen, Asylbewerber über die Verhaltensregeln in den Zügen zu informieren.
Die Sorgen und Ängste der Bahnmitarbeiter und der Fahrgäste haben die Bahnbetriebe dazu veranlasst, deutliche Maßnahmen zu ergreifen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf apollo-news.net.