Kirchheimbolanden erinnert sich in diesem Jahr mit einer besonders prägenden Feier: Am Samstag, den 9. November, findet die 50. Gedenkfeier zur Reichspogromnacht statt. Der „Arbeitskreis Friedenstage“ lädt zu einem bewegenden Event auf dem historischen Synagogenvorplatz – ein Ort, wo Erinnerungen an den Holocaust lebendig werden.
Inmitten aufrüttelnder Reden von hochkarätigen Gästen aus Kirche und Politik, wird die Landesbeauftragte für jüdisches Leben und Antisemitismus erwartet. Diese Gedenkveranstaltung findet genau 86 Jahre nach der verhängnisvollen Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 statt, die als Auftakt für den größten Völkermord in Europa gilt. Auch die damals bestehende Synagoge in Kirchheimbolanden, die 1941 abgerissen wurde, wird in den Erinnerungen der Anwesenden einen zentralen Platz einnehmen.
Multimedia-Installation auf Giebelwand
Ein ganz besonderer Höhepunkt der Gedenkfeier wird die Multimedia-Installation „Out of the Dark“ des Videokünstlers Reinhard Geller sein, die auf die Giebelwand im Husarenhof projiziert wird. Mit eindrucksvoller visueller Sprache will Geller auf die Absurdität hinweisen, dass Menschen einander mit unvorstellbarem Aufwand das Leben schwer machen. Sein Ziel: die Förderung von Empathie, Zusammenarbeit und Solidarität in einer Welt, die oftmals von Konflikten geprägt ist. Sollte das Wetter jedoch nicht mitspielen, findet die Veranstaltung in der benachbarten Paulskirche statt.
Die Mahnveranstaltung beginnt um 18 Uhr auf dem Synagogenvorplatz und steht als eindrucksvolles Zeichen gegen das Vergessen und für eine lebensbejahende Gesellschaft. In Kirchheimbolanden wird die Geschichte nicht in den Hintergrund gedrängt, sondern eindringlich gewürdigt.