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Fujimori tot: Der umstrittene Ex-Präsident hinterlässt ein politisches Erbe

Alberto Fujimori, der umstrittene ehemalige Präsident Perus, ist im Alter von 86 Jahren in Lima gestorben und hinterlässt ein Erbe voller Wirtschaftswachstum und schwerer Menschenrechtsvorwürfe, das die Politik des Landes weiterhin prägen wird.

Alberto Fujimori, der ehemalige Präsident Perus, ist am Dienstag im Alter von 86 Jahren verstorben. Sein Tod markiert das Ende einer Ära, die von Kontroversen und glanzvollen Erfolgen geprägt war. Fujimori, der von vielen als autoritärer Machthaber bezeichnet wird, hatte das Land in den 90er Jahren durch eine schwere Wirtschaftskrise geführt und gleichzeitig gewaltsam gegen linke Guerillagruppen vorgegangen.

Seine Wurzeln liegen in einer japanischen Einwandererfamilie. Geboren am 28. Juli 1938, dem Unabhängigkeitstag Perus, wuchs Fujimori in bescheidenen Verhältnissen auf, studierte Agraringenieurwesen und Mathematik und wurde schließlich auch Universitätsdirektor. Als er 1990 bei den Präsidentschaftswahlen überraschend gegen den Favoriten Mario Vargas Llosa gewann, ahnte noch niemand, welche Umwälzungen auf das Land zukommen würden.

Umstrittene Maßnahmen und Menschenrechtsverletzungen

In den Anfangsjahren seiner Präsidentschaft umschrieb Fujimori eine Politik, die sowohl neoliberale Wirtschaftmaßnahmen als auch eine aggressive Bekämpfung von Terrorismus umfasste. Inflationsraten von über 1000 Prozent und Terroranschläge von Guerillagruppen belasteten das Land. Für seine brutalen Taktiken erhielt er von seinen Gegnern heftige Kritik, sah sich aber in den Augen seiner Unterstützer als Retter des Landes. Diese divergierenden Ansichten haben zu seiner umstrittenen politischen Erbschaft beigetragen.

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Fujimori setzte während seiner Regierungszeit zudem die Verfassung außer Kraft und schloss den Kongress, was zu internationalem Unmut führte. Trotz des Drucks blieb er an der Macht und wurde 1995 erneut gewählt. Doch die Schatten seiner Herrschaft wurden größer, als ihn ein Bestechungsskandal 2000 zum Rücktritt zwang. Er floh nach Japan, um sich der Verhaftung zu entziehen, und erst 2005 wurde er in Chile gefasst und nach Peru überstellt.

Im Jahr 2009 wurde er wegen Menschenrechtsverletzungen, Korruption und anderen Verbrechen zu 25 Jahren Haft verurteilt. Trotz seiner Verurteilung zeigte Fujimori keine Reue und lebte weiterhin von der Loyalität seiner Anhänger, die auch nach seinem Gefängnisaufenthalt politisch aktiv blieben. Seine Tochter Keiko setzte die Tradition fort, sich in der Politik zu engagieren und kündigte ihren eigenen Präsidentschaftswahlkampf an.

Zuletzt erhielt Fujimori im Jahr 2017 eine umstrittene Begnadigung aus humanitären Gründen, die Kritiker als politische Manipulation bezeichneten. Im vergangenen Dezember wurde er endgültig aus der Haft entlassen, lediglich um nur wenige Monate später zu sterben.

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Fujimoris Vermächtnis und das politische Klima in Peru

Fujimoris Tod lässt die Frage offen, wie seine Politiken und Entscheidungen das politische Klima Perus weiterhin beeinflussen werden. Viele in Peru glauben, dass die Bestrebungen seiner Tochter Keiko, weiterhin an der Spitze der politischen Bühne zu stehen, nicht ohne Einfluss bleiben werden. Ihre Kandidatur könnte eine Wiederbelebung der Fujimorismo-Bewegung darstellen, die ihre Wurzeln in der von ihrem Vater geführten Ära hat.

Fujimori wird in seiner Heimat weiterhin diskutiert – er wird sowohl als Retter in Zeiten der Krise als auch als Vertreter eines repressiven Regimes gesehen. Sein Leichnam wird nun in einem Museum in Lima aufgebahrt, bevor eine Beerdigung am Samstag stattfinden wird. Mit seinem Tod wird eine Schlüsselpersönlichkeit der peruanischen Politikbegrenzung. Die Spuren seiner Herrschaft sind tief im Land verwurzelt und seine Geschichte wird vermutlich noch lange zum Gesprächsstoff unter den Peruanern bleiben.

Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.sueddeutsche.de.

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