Die Abgänge prominenter Journalistinnen beim ORF sorgen für Aufruhr. Nach dem Abschied von Claudia Reiterer und Verena Scheitz steht nun auch Birgit Fenderl vor ihrem letzten Auftritt im Sender. Am Freitag wird das beliebte Vorabendmagazin Studio2 in einer veränderten Form starten – jedoch ohne Fenderl. Diese Welle der Abgänge hat nun auch die Politik erreicht. Eva-Maria Holzleitner, Frauensprecherin der SPÖ, äußerte sich zu dem Thema auf der Plattform X und sieht den Abgang als bedeutsamen Weckruf.
Holzleitner betont, dass Frauen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk dringend sichtbar bleiben müssen, unabhängig von ihrem Alter. „Es darf nicht sein, dass Frauen über 50 vom Bildschirm verschwinden“, fordert die Politikerin. Zudem kritisiert sie die bestehende Geschlechterungleichheit im ORF, da die Gehälter von Frauen meist in den unteren Klassen angesiedelt seien, während Männer die Spitzenverdiener darstellen. „Der Gender-Pay-Gap ist ein wachsendes Problem“, so Holzleitner weiter. Klare Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit seien dringend erforderlich, um die Rolle der Frauen in den Medien nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch zu stärken.
Politische Forderungen für Gleichstellung
Holzleitner, Vertreterin einer neuen Generation von Politikerinnen und seit 2021 Bundesvorsitzende der SPÖ Frauen, plädiert für eine tatsächliche Gleichstellung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat eine Vorbildfunktion – und die beginnt bei echter Gleichstellung. Frauen gehören auf die Bildschirme, ins Management und an die Spitze,“ erklärt sie. Die Relevanz ihrer Worte wird zusätzlich durch die aktuellen Personalkarussells innerhalb des ORF untermauert, die offensichtlich auf Missstände hinweisen. Diese Situation könnte als Chance genutzt werden, um endlich Veränderungen zu bewirken, damit die Gleichheit nicht nur in den Statuten, sondern auch in der Realität stattfindet.
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