Die österreichische Partei FPÖ und ihr ehemaliger Vizekanzler HC Strache stehen im Fokus von Ermittlungen bezüglich möglicher Einflussnahme aus Russland. Chats legen nahe, dass Strache auf Wunsch Russlands ein Treffen zwischen jungen Beamten der Länder organisieren wollte. Dies wirft die Frage auf, ob die FPÖ als verlängerter Arm von Präsident Putin angesehen werden kann. Bereits 2016 unterzeichneten die FPÖ und Putins Partei einen Freundschaftsvertrag, der auch Informationsaustausch umfasste. Trotz der durchgesickerten Informationen aus Chats gibt sich die FPÖ bezüglich konkreter Auskünfte bedeckt.
Der Skandal um Strache erreichte 2019 seinen Höhepunkt mit der sogenannten Ibiza-Affäre, in der ein Video ihm vermeintliche Verhandlungen mit einer Oligarchennichte zeigte. Die dadurch ausgelöste Korruptionsaffäre brachte die Regierung zum Sturz und führte zum Ausscheiden der FPÖ aus der Regierung. Nun, fast vier Jahre später, steht die FPÖ wieder stark da und könnte die stärkste Kraft bei den bevorstehenden Wahlen werden. Die Veröffentlichungen der beunruhigenden Chats werfen jedoch erneut Fragen nach der Integrität der Partei auf.
Die jüngsten Enthüllungen aus den Chats, die während Straches Amtszeit als Vizekanzler entstanden, deuten darauf hin, dass Anfragen aus Russland nach Austausch von Beamten auf Zustimmung gestoßen sein könnten. Ein geplantes Treffen zwischen österreichischen und russischen Beamten durch die Verwaltungsakademie bleibt hinsichtlich der Durchführung und Teilnehmer noch ungeklärt. Oppositionsparteien fordern umfassende Dokumenteneinsicht aus der Ära der Regierung Kurz-Strache-Kickl, um potenzielle Verbindungen zwischen FPÖ und Russland offenzulegen. Die FPÖ selbst betont, dass die Beziehungen zu Russland lediglich auf einem normalen Niveau geblieben seien.