Die rechte Partei FPÖ versuchte kürzlich, Bauern zu Protesten vor dem Bundeskanzleramt in Wien zu mobilisieren, indem sie als „Österreichische Bäuerinnen und Bauern“ auftrat. Diese Aktion wurde jedoch als Versuch der FPÖ entlarvt, da der Bauernbund, die größte landwirtschaftliche Interessenvertretung mit mehr als 300.000 Mitgliedern, betonte, dass sie nichts mit der Mobilisierung zu tun hätten.
Trotz des Aufrufs der FPÖ nahmen nur wenige Bauern an der Demonstration teil, die von FPÖ-Landwirtschaftssprecher Peter Schmiedlechner unterstützt wurde. Anders als in Deutschland, wo sich ähnliche Demonstrationen mit AfD-Anhängern verbanden, blieb die Mobilisierung in Wien schwach, mit nur etwa einem Dutzend Traktoren vor Ort.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig konterte den Versuch der FPÖ, die Bauernproteste für ihre Zwecke zu nutzen, mit Kritik. Er betonte, dass die Bauern in Österreich in der Regierung vertreten seien und verwies auf gelebte Dialoge im Land im Gegensatz zu Deutschland. Totschnig lenkte außerdem die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen, denen sich die Bauern durch den Green Deal der EU gegenübersehen, und kritisierte die damit einhergehende Bürokratie.
Trotz der geringen Resonanz bei den Protesten hoffen sowohl die FPÖ als auch die ÖVP darauf, die Stimmen der Landwirte für sich zu gewinnen, besonders im Hinblick auf die anstehende Nationalratswahl. Einige Demonstranten äußerten Unmut über die Bürokratie und fehlende Unterstützung der ÖVP, was darauf hindeutet, dass die Parteien um die Gunst der Bauern kämpfen müssen, um ihre Stimmen zu gewinnen.