Werter Herr Lopatka!
Sie richten heute einen „Offenen Brief“ an mich. Darin fordern Sie von mir ein „Ja, ohne jegliches Wenn und Aber zur EU“. Tut mir leid, diesen Blanko-Scheck werde ich Ihnen nicht ausstellen. Ich bin meinen Wählern im Wort und für uns gilt „Österreich zuerst“!
Das war auch so im Jahr 2017, als unsere beiden Parteien ein Regierungsübereinkommen geschlossen haben. Dabei haben wir uns auf ein gemeinsames europapolitisches Programm geeinigt: „Weniger, aber effizienter“. Schade, dass dies für Sie und die ÖVP nicht mehr gilt. Für mich schon!
Brauchen wir wirklich eine EU, die in immer mehr Lebensbereiche eingreift? 60.000 EU-Beamte, 30.000 Lobbyisten, 27 EU-Kommissare, die kaum wer kennt, 720 Abgeordnete und damit ein Parlament, das doppelt so groß ist wie das der USA? Ich sage nein: Eine schlanke EU, die sich auf die ursprünglichen Ziele europäischer Kooperation konzentriert: Frieden, Freiheit und Wohlstand für möglichst alle Bürger dieses Kontinents!
Vieles läuft komplett falsch: Eine gigantische illegale Migration aus dem arabischen und afrikanischen Raum, welche die EU seit neun Jahren nicht in den Griff bekommt. Krieg an den Toren Europas und bis heute hat die EU keinen einzigen Versuch unternommen, sich als Verhandlungsort für Frieden anzubieten. Ein sogenannter „Green Deal“, der zu einer gigantischen De-Industrialisierung Europas und damit enormem Wohlstandsverlust führen wird.
Es gäbe so viele Fehlentwicklungen, die ich hier weiter thematisieren könnte. Von Insekten im Essen, der Abschaffung von Bargeld oder der Kontrolle aller Chats. Ich erachte dies als absurd und völlig daneben, wenn es um eine gute Zukunft Österreichs gehen soll.
Niemand braucht sich fürchten, am 9. Juni der FPÖ eine Stimme zu geben. Wir machen nicht alles anders, aber vieles besser. Wir wollen nichts zerschlagen oder zerstören, wir wollen eine gute und positive Reform des Hauses Europa. Also wollen wir auch keinen „Öxit“, aber einen „Exit“ aus all den wahnsinnigen Fehlentwicklungen. Dabei bleiben wir!
Und eines noch vielleicht in Ihr Stammbuch geschrieben: Uns kümmert weder das, was Putin will noch das, was Trump will. Wir sind einzig und alleine den Interessen Österreichs und seiner Menschen verpflichtet. Dabei bleibt es auch. Ohne Wenn und Aber!
Ich mache Ihnen abschließend noch ein Angebot: Bevor Sie weiter herumlaufen und sagen, mit wem Sie aller nicht zusammenarbeiten wollen, wäre es doch besser, Größe als Parlamentarier zu zeigen und Gemeinsamkeiten zu suchen. Gut möglich, dass dies in vielen Bereichen nicht gehen mag, aber Politik ist auch das Bohren harter Bretter. Meine Bereitschaft dafür ist da. Überdenken Sie die Ihre. Das hat sich unser Land verdient. Das haben sich die Österreicher verdient!
Mit freundlichen Grüßen
Harald Vilimsky
In seinem Offenen Brief an Reinhold Lopatka äußert sich Harald Vilimsky, Nationalratsabgeordneter der FPÖ, zu dessen Forderung nach einem bedingungslosen „Ja zur EU“. Vilimsky betont, dass er keinen Blanko-Scheck ausstellen werde und er seinem Wahlversprechen treu bleibe, wonach für die FPÖ „Österreich zuerst“ gelte.
Vilimsky erinnert Lopatka daran, dass die beiden Parteien 2017 ein gemeinsames europapolitisches Programm vereinbart hatten, das auf „Weniger, aber effizienter“ abzielte. Er bedauert, dass dies offenbar nicht mehr für die ÖVP gelte.
Der FPÖ-Politiker stellt infrage, ob die EU tatsächlich immer mehr Bereiche des Lebens regulieren müsse und kritisiert die riesige Anzahl von EU-Beamten, Lobbyisten und Abgeordneten. Er spricht sich für eine schlankere EU aus, die sich auf die ursprünglichen Ziele europäischer Kooperation wie Frieden, Freiheit und Wohlstand konzentriert.
Vilimsky thematisiert auch verschiedene Missstände wie die illegale Migration aus dem arabischen und afrikanischen Raum, die fehlende Verhandlungsrolle der EU in Kriegen an den Toren Europas sowie den „Green Deal“, der zu einer De-Industrialisierung Europas und Wohlstandsverlust führen würde.
Abschließend betont Vilimsky, dass niemand Angst haben müsse, der FPÖ seine Stimme zu geben. Die Partei strebe keine Zerschlagung oder Zerstörung an, sondern eine positive Reform des europäischen Projekts. Man wolle keinen „Öxit“, sondern einen „Exit“ aus den aktuellen Fehlentwicklungen. Vilimsky versichert, dass die FPÖ ausschließlich den Interessen Österreichs und seiner Menschen verpflichtet sei.
In einem direkten Appell fordert Vilimsky Lopatka auf, Größe als Parlamentarier zu zeigen und nach Gemeinsamkeiten zu suchen, anstatt weiterhin zu betonen, mit wem er nicht zusammenarbeiten wolle. Er sei bereit, auch schwierige politische Herausforderungen anzugehen, da dies das Land und die Österreicher verdienen.
Tabelle: Historische Wahlergebnisse der FPÖ
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| Jahr | Prozent |
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| 1983 | 12,03% |
| 1986 | 9,68% |
| 1990 | 16,59% |
| 1994 | 22,51% |
| 1995 | 15,14% |
| 1999 | 26,91% |
| 2002 | 10,00% |
| 2006 | 11,04% |
| 2008 | 17,50% |
| 2013 | 20,51% |
| 2017 | 26,00% |
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Die FPÖ hat in der Geschichte der österreichischen Wahlen unterschiedliche Wahlergebnisse erzielt. Besonders bemerkenswert waren die Wahlen von 1999 und 2017, bei denen die Partei jeweils rund ein Viertel der Stimmen erreichte. Die steigende Unterstützung für die FPÖ kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, wie etwa die Euroskepsis, der Wunsch nach nationaler Souveränität und die Ablehnung der etablierten Parteien.
Die aktuellen Äußerungen Vilimskys verdeutlichen die Position der FPÖ zur EU und ihren Forderungen nach Reformen und einem Fokus auf nationale Interessen. Obwohl die Partei nicht für einen Austritt aus der EU plädiert, besteht sie auf Änderungen und lehnt eine weitere Vergrößerung und Vertiefung der EU ab. Diese Ansichten finden bei vielen Wählern Anklang, die sich von den traditionellen Parteien entfremdet fühlen und nach einer kritischeren europapolitischen Haltung suchen.
Quelle: Freiheitlicher Parlamentsklub – FPÖ / ots