Die Diskussion um eine Residenzpflicht für Flüchtlinge dreht sich auch darum, dass die meisten Bundesländer die Vorgaben nicht einhalten und zu wenige Menschen aufnehmen. Laut aktuellen Zahlen erfüllt nur Wien die Quotenvereinbarung in der Grundversorgung und übererfüllt sie sogar um 198 Prozent. Kärnten und Salzburg hingegen sind am weitesten von diesem Ziel entfernt.
Vorarlberg zeigt ebenfalls eine gute Disziplin bei den Quoten, mit einer Erfüllung von 98 Prozent. Das Burgenland und die Steiermark liegen mit 86 bzw. 83 Prozent ebenfalls relativ nah an den Vorgaben. Hingegen sind Oberösterreich, Salzburg und Kärnten mit nur 60, 58 bzw. 51 Prozent weit von der Zielmarke entfernt.
Eine Verzerrung in der Quotenverteilung ergibt sich seit der russischen Aggression in der Ukraine, da die Vertriebenen aus diesem Land sich im gesamten Bundesgebiet frei bewegen können. Im Gegensatz zu Asylsuchenden können sie nicht einem spezifischen Bundesland zugewiesen werden. Dies ist relevant, da mehr als die Hälfte der Personen in der Grundversorgung aus der Ukraine stammen.