Der österreichische Lebensmitteleinzelhandel wirft mehr als dreimal so viele genießbare Lebensmittel weg, wie er spendet. Dies wurde in einer aktuellen Veröffentlichung der Zahlen für das letzte Quartal 2023 deutlich. Demnach wurden in diesem Zeitraum 16.200 Tonnen Lebensmittel entsorgt, während nur 4.900 Tonnen gespendet wurden. Diese Menge an weggeworfenen Lebensmitteln würde theoretisch einen 18 Kilometer langen Stau von beladenen Lastkraftwagen erzeugen, was in etwa einer Kolonne von Wien nach Klosterneuburg entspricht.
Diese Verschwendung von Lebensmitteln wird von Ulrike Fischer, der Konsumentenschutzsprecherin der Grünen, als „ökologischer, ökonomischer und moralischer Wahnsinn“ bezeichnet. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Menschen unter wirtschaftlichem Druck stehen, ist dies besonders problematisch.
Um das ehrgeizige Ziel, die Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren, zu erreichen, ist eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette erforderlich. Die heute veröffentlichten Zahlen machen deutlich, dass der Handel noch viel mehr tun muss, um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Lebensmittelverschwendung ist nicht nur eine ethische Frage, sondern auch eine große Klimasünde. Durch das Wegwerfen von Lebensmitteln werden alle Ressourcen verschwendet, die für ihre Produktion aufgewendet wurden – von der Bewässerung und dem Anbau bis hin zum Transport, der Verpackung und der Kühlung. Es wird deutlich, dass der Handel hier noch große Fortschritte machen muss, um die Lebensmittelverschwendung zu verringern.
In der folgenden Tabelle sind die Zahlen für das letzte Quartal 2023 dargestellt:
Entschlossene Lebensmittel (in Tonnen) | Gespendete Lebensmittel (in Tonnen) | |
---|---|---|
Oktober 2023 | 5.000 | 1.500 |
November 2023 | 6.000 | 1.800 |
Dezember 2023 | 5.200 | 1.600 |
Gesamt (Oktober-Dezember 2023) | 16.200 | 4.900 |
Es wird deutlich, dass die Menge der entsorgten Lebensmittel deutlich höher ist als die Menge der gespendeten Lebensmittel, was zeigt, dass der Handel noch Verbesserungspotenzial hat.
Es bleibt abzuwarten, wie der Lebensmitteleinzelhandel in Österreich auf diese Zahlen reagieren wird und welche Maßnahmen er ergreifen wird, um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Nur durch eine konzertierte Anstrengung aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette kann das Ziel, die Lebensmittelabfälle zu halbieren, erreicht werden.
Quelle: Grüner Klub im Parlament / ots