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Die Tage des Feuerwehrkommandos in Marchtrenk sind gezählt. Die lokale Politik hat sich endgültig gegen die Führungsspitze der Feuerwehr gewandt. Der Grund für diesen dramatischen Schritt sind ernsthafte Ungereimtheiten in der Finanzgebarung, die kürzlich aufgedeckt wurden. Laut Berichten von MeinBezirk wird ein Skandal vermutet, insbesondere im Zusammenhang mit einem 100.000 Euro teuren Mercedes GLC, der als Einsatzfahrzeug deklariert wurde, aber möglicherweise nicht entsprechend genutzt wird. Dieser Vorwurf von Bürgermeister Paul Mahr (SPÖ) wird durch fehlende oder falsch ausgestellte Rechnungen untermauert. Mittlerweile ermittelt die Betrugsabteilung des Landeskriminalamtes, während die Gemeinde selbst eine externe Prüfung in Auftrag gegeben hat, deren Ergebnisse schwere Mängel aufzeigen könnten.
Schwere Vorwürfe und Konsequenzen
Der Druck auf das Feuerwehrkommando steigt enorm. Nach einer Ausschusssitzung am vergangenen Montag gibt es Bestrebungen im Gemeinderat, das gesamte Kommando abzusetzen. Die Stadtpolitiker schwiegen bislang über die inoffiziellen Ergebnisse ihrer Prüfungen, selbst die Feuerwehr hat keinen Einblick in die Vorwürfe. Diese Situation wirft ein Schlaglicht auf die Vorgänge in Marchtrenk und verdeutlicht den Ernst der Lage, die durch die finanziellen Aspekte geschaffen wurde.
Die Stadt ist auch besorgt über ihre historische Vergangenheit. Marchtrenk war während des Ersten Weltkriegs Schauplatz eines großen Kriegsgefangenenlagers, bekannt als die „schwarze Stadt“. Hier lebten zeitweise bis zu 35.000 Kriegsgefangene. Die Baracken sind mittlerweile verschwunden, aber die Erinnerung daran bleibt. So berichtet OÖ Geschichte, dass nach dem Krieg fast nichts mehr von dieser Einrichtung übrig blieb, was die Auswirkungen des Krieges auf die Stadt unterstreicht. Die gegenwärtige politische Krise steht somit in einem ernsten historischen Kontext, der die Herausforderungen für Marchtrenk weiterhin prägt.
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