Politik

Feldhamster finden Zuflucht im Kindergarten: Wien schafft Lebensräume für gefährdete Arten

Die Stadt Wien hat im Rahmen ihres Arten- und Lebensraumschutzprogramms „Netzwerk Natur“ ein Auge auf die Lebensräume geschützter Arten. Insbesondere der Feldhamster, der zum Tier des Jahres 2024 gewählt wurde, steht im Fokus. Um diesen und anderen Kleintieren Unterschlupf zu bieten, wurden sogenannte „Kleintierhabitate“ geschaffen. Je nach Bedürfnissen der Arten bestehen diese Habitate aus aufgestapeltem Totholz, einem sandigen „Sonnendeck“ zum Graben und/oder einer „Dachbegrünung“ als Nahrungsquelle. Ende letzten Jahres wurde mit Unterstützung von Kindern und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky ein solches Biotop im Kindergarten der Kinderfreunde in der Neilreichgasse errichtet.

Die Verantwortlichen können bereits Monate später feststellen, dass das Habitat von den Feldhamstern gut angenommen wird. Auch die Beete mit Futterpflanzen für Falter, Laufkäfer und Wildbienen sind prächtig gediehen und bieten den Kindern bunte Naturerlebnisse direkt vor der Tür. Klimastadtrat Czernohorszky betont, dass die Artenvielfalt in der Stadt auf diese Weise unmittelbar erlebbar wird. Daniel Bohmann, Geschäftsführer der Wiener Kinderfreunde, betont die Bedeutung des praktischen und direkten Artenschutzes für die Bewusstseinsbildung bei Kindern und zukünftigen Generationen.

Feldhamster sind ursprünglich Steppenbewohner und bevorzugen das pannonische Klima. In Mitteleuropa sind sie selten geworden und gelten als gefährdet. In Wien gibt es eine einzigartige innerstädtische Feldhamsterpopulation, die hauptsächlich in den Bezirken 10 bis 12 und 21 bis 23 anzutreffen ist. Die Tiere finden ihre Lebensräume vor allem in Parks, auf Friedhöfen, Sportplätzen und brachliegenden Flächen.

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Die Feldhamster sind Einzelgänger und richten ihre Baue als „Single-Wohnungen“ ein. Es gibt Wohnkammern, Vorratsräume und sogar ein abgetrenntes Klo. Die Weibchen legen zusätzlich Wurfkammern an, um sich um den Nachwuchs zu kümmern. Für den Winter füllen sie ihre Vorratskammern mit bis zu 5 kg Körnern, von denen sie zehren, wenn sie während des Winterschlafs erwachen.

Die bis zu 34 cm langen und bis zu 500 Gramm schweren Feldhamster haben ein charakteristisch gefärbtes Fell, das der Abwehr von Fressfeinden dient. Durch den schwarzen Bauch und die weißen Flecken an den Flanken, die sichtbar werden, wenn sich der Feldhamster auf die Hinterbeine stellt, wirkt er abschreckend. Bei Gefahr flüchtet der Hamster in die senkrecht angelegten Fallrohre im Nahbereich des Baus.

Zu den Feinden der Feldhamster zählen Marder, Füchse, Greifvögel sowie freilaufende Katzen oder Hunde. Auch der Autoverkehr stellt eine Gefahr dar. Der Verlust von geeigneten Lebensräumen erschwert den Feldhamstern zusätzlich das Überleben. Deshalb ist es wichtig, ihre bekannten Lebensräume zu erhalten und zu verbessern, um zur Artenvielfalt in Wien beizutragen.

Die Stadt Wien-Umweltschutz bietet weitere Informationen zum Thema Feldhamster an. Ein Folder kann kostenlos über die Folderhotline +43 1 400 73420 bestellt oder unter https://shorturl.at/PEJGY heruntergeladen werden.

Quelle/Referenz
ots.at

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