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Feierliche Umbenennung: Platz für Lübecker Pionierin Charlotte Landau

Lübeck ehrt am 19. September 2024 mit der Umbenennung des Platzes in „Charlotte Landau-Mühsam-Platz“ die erste jüdische und weibliche Vertreterin der Bürgerschaft, während Stadtpräsident Henning Schumann bedeutende Gäste empfängt und ein bewegendes Gedenken mit Stolpersteinen an ihre Familie folgt!

An einem besonderen Tag, dem 19. September 2024, wird der Lübecker Rathausinnenhof zum Schauplatz eines feierlichen Aktes: Der Platz erhält den Namen „Charlotte Landau-Mühsam-Platz“. Das Ereignis, das um 17 Uhr beginnt, folgt auf den Beschluss des Bauausschusses vom 6. Mai 2024, der die Umbenennung angestoßen hat.

Charlotte Landau-Mühsam, geboren am 20. September 1881 in Lübeck und verstorben am 30. September 1972, war eine bemerkenswerte Persönlichkeit. 1919 gelang ihr der historische Schritt, als sie die erste und einzige Frau sowie das einzige jüdische Mitglied der Lübecker Bürgerschaft wurde. Ihre Familie war politisch aktiv; ihr Vater, Siegfried Mühsam, war bereits Bürgerschaftsabgeordneter und betrieb eine Apotheke. Bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 war sie im Ausschuss für das Gesundheitsamt tätig und engagierte sich stark für Frauenrechte sowie jüdische Kultur.

Feierliche Unterschrift und Ehrungen

Stadtpräsident Henning Schumann wird während der Veranstaltung prominente Gäste begrüßen, darunter Mor Day-Hannani, den Urenkel von Charlotte Landau, und Vertreter:innen des Jüdischen Frauenbundes sowie der Initiative Stolpersteine für Lübeck e.V. Die Feier wird musikalisch von der Querflötistin Juliana Diaz Chico begleitet sein, während das neue Schild enthüllt wird.

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Im Anschluss an die Umbenennung wird Dr. Bettina Goldberg, Historikerin, um 18 Uhr im Audienzsaal des Rathauses einen öffentlichen Vortrag halten, in dem sie das Leben von Charlotte Landau näher beleuchtet. Dies ist eine Einladung an alle Interessierten, sich zu versammeln und über die historischen und kulturellen Beiträge von Landau zu diskutieren.

Ein weiterer wichtiger Teil dieses Gedenkens wird am Folgetag, dem 20. September 2024, in der Kronsforder Allee 10 stattfinden. Dort werden um 12 Uhr sechs Stolpersteine verlegt, die der Familie Landau gewidmet sind. Diese Aktion erinnert an Dr. Leo Landau, Charlotte Landau, Flora Landau, Hans Theodor Landau, Eva Landau und Gustav Landau, die in dieser Zeit in Lübeck lebten. Die Stolpersteine sind ein wichtiges Symbol, um die Erinnerung an die jüdischen Bürger lebendig zu halten und die Geschichte der Verfolgung sichtbar zu machen.

Die Stadt Lübeck zeigt mit dieser Umbenennung und den begleitenden Veranstaltungen ein starkes Zeichen für Toleranz und Wertschätzung der kommunalen Geschichte und der Vielfalt. Die Ehrungen von Charlotte Landau-Mühsam und ihrer Familie sind nicht nur Rückblick, sondern auch ein Ausblick auf die Bedeutung von Demokratie, Gleichheit und Mitmenschlichkeit in der heutigen Gesellschaft. Für weiterführende Informationen zu dieser Veranstaltung und den historischen Hintergründen lohnt sich ein Blick in die Berichterstattung auf www.luebeck.de.

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