In knapp einem Monat steht die EU-Wahl an, und bisher ist wenig von einem intensiven Wahlkampf und klaren Themen zu sehen. Diese Wahl ist jedoch für alle Parteien von großer Bedeutung und richtungsweisend. Die FPÖ hat die Chance, am 9. Juni erstmals eine bundesweite Wahl zu gewinnen. Ein erster Platz wäre für sie ein großer Erfolg, aber die Frage bleibt, ob sie tatsächlich an diesem Tag die Nase vorn haben werden.
Hinter der FPÖ kämpfen SPÖ und ÖVP um den zweiten Platz. Für sie wird die EU-Wahl zu einem entscheidenden Tag. Der Zweitplatzierte wird mit Kickl in das Kanzlerduell gehen, während dem Dritten im Sommer eine Debatte über Spitzenkandidaten droht. Wenn Nehammer im Herbst um die Kanzlerschaft kämpfen will, muss sein EU-Opa Lopatka im Juni den zweiten Platz erreichen. Die ÖVP muss daher in den nächsten Wochen alle Register ziehen, um ihre Wähler zur Wahlurne zu bringen.
Es ist erstaunlich, wie wenig das Interesse der Parteizentralen am EU-Wahlkampf zu sein scheint. Die Strategie, sich von den EU-Kandidaten zu distanzieren, wird jedoch nicht erfolgreich sein. Der Erfolg von Kickl, Nehammer und Babler hängt entscheidend davon ab, wie gut Vilimsky, Lopatka und Schieder am 9. Juni abschneiden werden.