Bei der kommenden Europawahl im Juni wird Deutschland eine Premiere erleben – Minderjährige dürfen erstmals an einer deutschlandweiten Wahl teilnehmen. Österreich hat bereits im Jahr 2007 Erfahrungen mit einem Wahlalter ab 16 Jahren gesammelt. Das Alpenland senkte das Wahlalter für alle Abstimmungen, angefangen von lokalen Kommunalwahlen bis hin zur Wahl des Nationalrats und des Bundespräsidenten, sowie der Europawahl.
Die Entscheidung, das Wahlalter auf 16 Jahre herabzusetzen, hat in Österreich zu Diskussionen geführt, jedoch haben sich die Ergebnisse der Abstimmungen gezeigt, dass Minderjährige durchaus in der Lage sind, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen. Diese Erfahrung könnte auch für andere europäische Länder relevant sein, die über eine Senkung des Wahlalters nachdenken.
Durch die Beteiligung von Jugendlichen an Wahlen könnten politische Entscheidungen auch verstärkt die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen berücksichtigen. Zudem könnte eine niedrigere Altersgrenze dazu beitragen, das politische Interesse und das demokratische Engagement junger Bürgerinnen und Bürger zu fördern. Die Einführung eines Wahlalters ab 16 Jahren in Europa wirft daher wichtige Fragen auf, die die Zukunft der Demokratie und politischen Partizipation beeinflussen könnten.