Krefeld ( ) – Im Herzen der Krefelder Innenstadt erinnert wenig mehr an das Leben von Nadia N. Ein schwarzer Geschwister-Buggy steht sorglos neben der Eingangstür, Kinderzeichnungen zieren die Hauswand – Relikte eines Familienalltags, der jäh endete, als Nadia brutal ihres Lebens beraubt wurde.
In den frühen Morgenstunden am Freitag, gegen drei Uhr, durchbrachen Schreie die Stille des Schinkenplatzes. Vom blauen Mehrfamilienhaus gingen sie aus, und die Nachbarschaft erwachte mitten in der Nacht. Nadia N., nur 31 Jahre alt, war blutend durch den Hausflur im Erdgeschoss getaumelt, wo sie schließlich zusammenbrach. Ein tragischer Wettlauf gegen die Zeit begann: Notärzte und Sanitäter trafen Minuten später ein, doch trotz verzweifelter Lebenserhaltungsmaßnahmen konnten sie Nadias Leben nicht retten. Noch am Tatort erlag sie ihren Verletzungen.
Lebensgefährte unter Verdacht
Der Verdacht, die grausame Tat begangen zu haben, fiel sofort auf ihren Partner, Akhtar A. (29). Berichten zufolge fanden ihn Augenzeugen weinend auf den Stufen des Treppenhauses. Die Polizei nahm ihn sofort fest und brachte ihn ins Krankenhaus. Informationen zufolge soll das Verbrechen in der gemeinsamen Wohnung passiert sein, in der auch ihre beiden kleinen Söhne (1 und 4 Jahre alt) lebten. Nadia floh offenbar vor ihrem Peiniger in den Flur, wo sie zusammenbrach.
Unklar ist, ob die Kinder die furchtbare Tat mit ansehen mussten. Eine Augenzeugin berichtete, die Wohnung sei vom Blut verschmiert gewesen, und auch die Kleidung der Kinder hatte Blutspuren. Die beiden Jungen wurden vorübergehend von Nachbarn betreut, bis das Jugendamt sie in seine Obhut nahm.
Mordkommission übernimmt Ermittlungen
Mit welcher Waffe Nadia tödlich verletzt wurde, bleibt derzeit unklar, da die ermittelnde Mordkommission dazu keine Angaben machen will. Möglicherweise erlitt sie Stich- oder Schnittverletzungen, da sich auch am Boden neben der Haustüre Blutspritzer befinden.
An der Wohnungstür der Familie hängt eine Überwachungskamera, ob sie eingeschaltet war und mögliche Aufzeichnungen der Tat liefert, wird noch untersucht. Ein Schild am Eingang weist auf die Videoüberwachung hin. Bildmaterial könnte möglicherweise auch Licht ins Dunkel bringen, ob Akhtar A. sich nach der Tat selbst verletzte.
Eine Polizeisprecherin sagt: „Ein Mann wurde dort schwer verletzt aufgefunden. Eine Mordkommission ist eingerichtet, die Ermittlungen zum Hergang der Tat laufen.“
Diese schockierende Bluttat im Zentrum Krefelds beantwortet viele Fragen noch nicht. Was genau geschah in den frühen Morgenstunden des Freitags und was trieb den mutmaßlichen Täter zu dieser grauenhaften Tat? Die kommenden Tage und Wochen werden hoffentlich Antworten bringen.
– NAG