Der Ölkonzern Phillips 66 hat bekannt gegeben, dass er sämtliche Jet-Tankstellen in Deutschland und Österreich veräußern wird, was dazu führt, dass 815 Standorte in Deutschland und 154 in Österreich geschlossen werden. Die Entscheidung erfolgt aufgrund des Drucks des Hedgefonds Elliot, der eine Kostenreduzierung und eine Fokussierung von Phillips 66 auf das Raffineriegeschäft anstrebt. Dieser Schritt wird voraussichtlich Verbrenner-Fans wenig erfreuen, da Jet-Tankstellen aufgrund ihrer günstigen Preise beliebt sind.
Trotz des wachsenden Trends zur Elektromobilität prognostiziert der Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG), dass bis zum Jahr 2040 noch bis zu 35 Millionen Pkw mit Verbrennungsmotoren unterwegs sein werden. Dies wird voraussichtlich den Rückgang der Tankstellenanzahl in Deutschland beeinflussen, jedoch primär aufgrund gestiegener Betriebskosten und Personalmangel. Die zunehmende Unrentabilität einiger Tankstellen führt zu Schließungen, die nicht zwingend zu einer Umrüstung auf E-Ladesäulen führen.
Der ZTG-Geschäftsführer Jürgen Ziegner äußert die Forderung, die Verpflichtung zur Installation von Schnellladesäulen an Tankstellen und das Angebot von Super E5 abzuschaffen. Durch die Freigabe dieser Auflagen könnten Kapazitäten für umweltfreundlichere Kraftstoffe wie HVO 100 oder Diesel B10 geschaffen werden. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger unterstützt ebenfalls die Förderung von umweltfreundlichen Kraftstoffen und betont die Notwendigkeit einer Entscheidung seitens des Bundes.