Die bevorstehende Wahl in Österreich steht unter dem drohenden Schatten eines möglichen Sieges der FPÖ, der Freiheitlichen Partei Österreichs. Politologe und Autor Vedran Džihić warnt vor den potenziell weitreichenden Konsequenzen eines solchen Ergebnisses, da bereits jetzt eine Atmosphäre der Angst in der Gesellschaft herrscht.
Die FPÖ, unter der Führung von Herbert Kickl, dominiert die Umfragen zur österreichischen Nationalratswahl und hat sich sogar das Konzept der „Remigration“ ins Wahlprogramm geschrieben. Diese Idee sorgt für Besorgnis unter Migrantinnen, Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund. Trotz anfänglicher Proteste gegen die radikale Positionierung gelang es der FPÖ, das umstrittene Konzept fest im Parteiprogramm zu verankern.
Džihić warnt vor den gefährlichen Folgen eines Sieges der FPÖ, da bereits Stimmen in der Migrantengemeinschaft warnen, sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Deutschland und Österreich sind Einwanderungsgesellschaften, die auf die Beiträge und Arbeitskraft ihrer Bürger angewiesen sind, betont der Politikwissenschaftler.
Er hebt hervor, dass die FPÖ mit ihrer autoritären Vorstellung von Gesellschaft und Anleihen bei anderen rechtspopulistischen Bewegungen eine besorgniserregende Entwicklung darstellt. Trotz der Stärke der AfD in Deutschland könne sie keinen Bundeskanzler stellen, im Gegensatz zur FPÖ, die durch ihre extremistischen Standpunkte eine ernsthafte Bedrohung darstellt.
Die Historie zeigt, dass Österreich Deutschland in Bezug auf rechtspopulistische Kräfte voraus war, und die FPÖ bedient seit langem einen migrationsfeindlichen Diskurs. Schon bei der Europawahl konnte die FPÖ große Erfolge erzielen und verdeutlicht somit einen langjährigen Trend in der politischen Landschaft Österreichs.
Die Wahlentscheidung am 29. September wird somit nicht nur über die Zukunft Österreichs, sondern auch über den Umgang mit rechtspopulistischen Strömungen in Europa entscheiden. Vedran Džihić mahnt zur Vorsicht und einem klaren Bewusstsein für die potenziellen Folgen einer FPÖ-Regierungsbeteiligung.
