Es war ein Freitagabend in der Ulmer Innenstadt, der so harmlos mit einem Döner-Kauf begann und in einer dramatischen Verfolgungsjagd endete. Ein Autofahrer hatte seinen roten VW Lupo ungeschützt gelassen, sich kurzerhand einen Döner zu holen, als ein bislang Unbekannter seine Chance wahrnahm und das Fahrzeug gegen 21 Uhr stahl.
Kurze Zeit später bekam die Polizei Hinweise von verunsicherten Autofahrern, weil der gestohlene Wagen auf dem Berliner Ring in einer beunruhigenden Manier unterwegs war. Der Dieb, jedoch nicht auf Konfrontation aus, trat aufs Gas und setzte zur Flucht über die Westtangente, ignorierte rote Ampeln und entkam der Polizei vorerst. Doch die Ordnungshüter waren ihm dicht auf den Fersen, planten bereits eine Straßensperre auf dem Kuhbergring, als das Schicksal dem Fahrer einen Streich spielte.
Der Waghalsige Crash
Rasant fuhr der Dieb in Richtung Donautal und verlor in einem zu weiten Linksbogen die Kontrolle über den Lupo. Die Fahrbahn war bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Nebelfeuchte rutschig, das Auto überschlug sich dramatisch und fand sein abruptes Ende in der Böschung.
Ein Trümmerfeld aus Fahrzeugteilen über 200 Meter war das Ergebnis. Die Polizei schnappte den 27-jährigen Fahrer, der den Unfall überlebt hatte, während sein 20-jähriger Beifahrer sturzbetrunken im Auto gefunden wurde – unfähig, sich auf den Beinen zu halten.
Polizeiermittlungen und Straßensperre
Zwei Rettungswagen und ein Notarzt kümmerten sich um die Verletzten, die ins Krankenhaus transportiert wurden. Parallel dazu stellte die Polizei fest, dass der marokkanische Dieb vielleicht gar keinen gültigen Führerschein besitzt. Mit einem geschätzten Sachschaden von 3.500 Euro an Fahrzeug und Straße, unterstützte die Feuerwehr bei der Aufräumarbeit, während das Chaos für viereinhalb Stunden eine Vollsperrung nach sich zog. Die Fahrt, die so viele Autos über das Wohngebiet Lindenhöhe umleitete, wird noch gründlich untersucht, um alle Puzzleteile des Abends zusammenzufügen.