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Diphtherie-Schock in Berlin: Ungeimpfter Junge kämpft um sein Leben!

In Berlin und Brandenburg wurde kürzlich ein Diphtherie-Ausbruch bekannt, der vielen ein Schlag in die Magengrube ist, da diese Krankheit oft als Überbleibsel längst vergangener Zeiten angesehen wird. Ein zehnjähriger Junge aus dem Landkreis Havelland wurde am 26. September mit akuter Mandelentzündung ins Ernst-von-Bergmann-Klinikum eingeliefert. Die Ärzte stellten die Diagnose: Diphtherie, eine hochansteckende, lebensbedrohliche Krankheit. Da sich der Zustand des Jungen rapide verschlechterte, wurde er zur intensiven Behandlung in die Charité nach Berlin verlegt und musste invasiv beatmet werden. Aktuell wird er auch mit einem Antitoxin behandelt, das gegen das gefährliche Bakterientoxin wirken soll.

Diphtherie wird durch das sogenannte Corynebakterien-Gift verursacht, welches weltweit vorkommt. Die häufigste Form ist die Rachendiphtherie, die schwere Entzündungen im Rachen und Kehlkopf nach sich zieht und früher oft tödlich endete. Selbst heute noch ist eine Infektion ernst zu nehmen, denn ohne Behandlung verläuft sie in der Hälfte der Fälle tödlich.

Diphtherie-Situation in der Region Berlin-Brandenburg

Laut Berichten von m.bild.de war der Junge, der die Waldorfschule Havelhöhe in Berlin-Spandau besucht, nicht geimpft. Offenbar haben seine Eltern die Empfehlungen zur Impfung eher locker gesehen. Das Gesundheitsamt Havelland hat umgehend Maßnahmen zum Schutz der engen Kontaktpersonen eingeleitet, da die Krankheit durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Diese Schritte beinhalteten Nasen-Rachenabstriche und die prophylaktische Gabe von Antibiotika an mögliche Kontaktpersonen.

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Interessanterweise wurde bei den Ermittlungen des Gesundheitsamts eine weitere Person infiziert, die jedoch gegen Diphtherie geimpft war. Diese Person zeigt nur milde Krankheitsverläufe, was zeigt, dass die Impfung gut schützt, auch wenn sie nicht vollständig vor einer Infektion bewahrt.

Impfstatus und historische Entwicklung

Im Laufe dieses Jahres registrierte das Robert-Koch-Institut mehrere Fälle von Diphtherie in Berlin und Brandenburg. Interessant ist, dass es weltweit einen Anstieg von Diphtherie-Fällen gibt, der größtenteils auf die Fluchtbewegungen entlang der Balkanroute zurückzuführen ist. Viele Flüchtlinge bringen das Risiko von Krankheitsausbrüchen mit sich, was die Wiederkehr solcher Krankheiten erklärt.

Der Impfschutz variiert in Deutschland stark: So sind etwa 97 Prozent der Kinder, aber nur 50 Prozent der Erwachsenen vollständig gepimpt. Die Diphtherie-Impfung wird in Deutschland seit den 1960er Jahren angeboten und war in der DDR ab 1961 sogar Pflicht. Auch die Impfkommission empfiehlt regelmäßige Auffrischungen für Erwachsene.

Bis ins 19. Jahrhundert galt Diphtherie als „Würgeengel der Kinder“ und war besonders in Preußen die Haupttodesursache unter Kleinkindern. Dank der bahnbrechenden Arbeit von Emil von Behring, der das Heilserum gegen Diphtherie entwickelte und dafür 1901 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, konnten viele Kinderleben gerettet werden. Die Einführung von Impfstoffen und Antitoxinbehandlungen hat die Kindersterblichkeit weltweit drastisch gesenkt.


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Berlin, Deutschland
Quelle
m.bild.de

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