Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) reiste nach mehreren Ländern wie Israel, Schweden, Serbien und China, um sich nun auch mit der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni zu treffen. Nach ihrem Gespräch in Rom betonte Söder eine große Übereinstimmung in energie-, verkehrs- und asylpolitischen Fragen. Beide Seiten zeigen Interesse an einem Wasserstoffkorridor von Italien in den Süden Deutschlands.
Das Thema Migration und die Blockabfertigung von Lastwagen am Brenner waren ebenfalls Schwerpunkte ihres Treffens. Söder und Meloni unterstützen die Klage gegen Österreich vor dem Europäischen Gerichtshof bezüglich der Lkw-Blockabfertigung. Söder bekräftigte, dass der Brenner nicht als Verkehrsnadelöhr in Tirol gehandhabt werden sollte, da er eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Nord- und Südeuropa ist.
In der Asylpolitik lobte Söder eine Flüchtlingsvereinbarung zwischen Italien und Albanien zur Einrichtung von Flüchtlingslagern in Albanien. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Migration über das Mittelmeer nach Italien und damit in die EU zu reduzieren. Söder betonte, dass dies möglicherweise eine Lösung für die gesamte Europäische Union darstellen könnte.
Söder bekräftigte auch, dass die umstrittene Partei von Meloni, Fratelli d‘Italia (Brüder Italiens), kein Interesse an einer Mitgliedschaft in der Europäischen Volkspartei hat. Er lobte die klare Ablehnung, die Meloni gegenüber der AfD gezeigt hat. Fratelli d‘Italia ist aus dem Faschismus hervorgegangen, was zu öffentlicher Kritik führte, als Manfred Weber, Partei- und Fraktionsvorsitzender der EVP, letztes Jahr wiederholt Treffen mit Meloni hatte.