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Deutsche Ängste 2024: Steigende Lebenshaltungskosten und Migration im Fokus

Hohe Lebenshaltungskosten und die Angst vor Überforderungen durch Migration führen die Sorgen der Deutschen an – eine alarmierende Studie enthüllt, dass 57 Prozent der Bürger vor Inflation fürchten und 56 Prozent sich um die gesellschaftlichen Folgen von Zuwanderung sorgen, während die politische Klasse unter einem katastrophalen Urteil leidet!

Wiesbaden (ots)

In einer aktuellen Umfrage des R+V Versicherung Infocenters wurden die größten Ängste der Deutschen ermittelt. Mit 57 Prozent der Stimmen ist die Sorge um steigende Lebenshaltungskosten die am häufigsten genannte Angst. Diese Resultate stammen aus der repräsentativen Studie „Die Ängste der Deutschen 2024“, die bereits zum 33. Mal durchgeführt wurde und 2.400 Personen über ihre Sorgen in Bezug auf Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt befragte.

Die Studie verdeutlicht, dass dieser ökonomische Aspekt für viele Menschen nach wie vor von größter Bedeutung ist. „Hohe Tarifabschlüsse und eine langsame Preissteigerung konnten die Sorgen der Deutschen nicht mindern“, erklärt Grischa Brower-Rabinowitsch, der Studienleiter. Die weiterhin besorgniserregende Inflation und die Unsicherheit in der Wirtschaft haben viele Bürger veranlasst, ihre finanzielle Sicherheit zu hinterfragen.

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Gesellschaftliche Sorgen nehmen zu

Die Angst vor wirtschaftlicher Unsicherheit geht Hand in Hand mit gesellschaftlichen Befürchtungen. Dass die Zahl der Geflüchteten die Behörden überfordert, befürchten 56 Prozent der Teilnehmer. Diese Besorgnis steht auf dem zweiten Platz der Umfrage und zeigt, dass Migration ein wichtiges Thema für viele Deutsche ist. Professorin Dr. Isabelle Borucki erklärt, dass die Menschen in Zeiten multipler Krisen, wie der geopolitischen Lage und anhaltenden Kriegen, oft das Gefühl der Ohnmacht empfinden. Dies verschiebt den Fokus auf die individuellen finanziellen Herausforderungen.

Das Thema Wohnen bleibt ebenfalls ein heißes Eisen: Über 52 Prozent der Befragten befürchten, dass das Wohnen unbezahlbar wird. Diese Sorgen sind keine Neuheit und zeigen sich bereits seit Jahren in den Rankings. Die Kombination aus steigenden Preisen und begrenztem Wohnraum schafft ein ungünstiges Umfeld, das von sozialer Sprengkraft begleitet sein kann, so Professorin Borucki weiter.

Die Stimmungsgesamt der Deutschen hat sich jedoch leicht aufgehellt: Der sogenannte Angstindex ist von 45 Prozent im Vorjahr auf 42 Prozent gesunken. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Menschen trotz der gegenwärtigen Herausforderungen etwas optimistischer in die Zukunft blicken.

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Besonders auffallend ist der Rückgang der Ängste vor hohen Lebenshaltungskosten und dem Wohnungsmarkt, welche um je acht Prozentpunkte gesenkt werden konnten. 2023 waren diese Themen noch zentral in den Sorgen der Bevölkerung, jetzt zeigen Umfragen, dass sich die Ängste relativiert haben, was möglicherweise auf einen Anstieg der finanziellen Mittel bei den Bürgern zurückzuführen ist.

Zuwanderung und Veränderungen

Die Debatte über Migration hat nach wie vor Einfluss auf die Ängste der Menschen. Besonders in ostdeutschen Bundesländern äußern mehr Bürger Bedenken hinsichtlich der Zuwanderung, während im Westen eine etwas geringere Besorgnis darüber besteht. 60 Prozent der Befragten aus Ostdeutschland zeigen sich besorgt darüber, dass der Staat mit der Zuwanderung überfordert ist, im Westen liegt dieser Wert bei 55 Prozent.

Ein weiteres alarmierendes Ergebnis der Studie zeigt den Anstieg der Angst vor politischem Extremismus. Diese Sorge hat um acht Prozent zugelegt, wobei 46 Prozent der Befragten angeben, dass sie sich dahingehend unwohl fühlen. Im Vergleich zu früheren Umfragen ist die Besorgnis über rechtsextreme und islamistische Bedrohungen stark ausgeprägt und macht die Befragten nervös.

Ein nur sehr wenig besorgniserregendes Thema bildet die Angst vor steigender Arbeitslosigkeit, wo lediglich 30 Prozent der Befragten Umschwünge erwarten. „Die Bürger sorgen sich weniger um ihren eigenen Arbeitsplatz, was positiv ist“, so Brower-Rabinowitsch. Diese Ergebnisse können als ein Zeichen für eine stabilere Arbeitsmarktlage interpretiert werden.

Die befragten Personen haben zudem Angst, dass autoritäre Führungspersönlichkeiten an Einfluss gewinnen könnten. 46 Prozent zeigen sich in dieser Hinsicht besorgt. Jedoch sinkt die Angst vor Naturkatastrophen und Klimawandel in den letzten Jahren, obwohl die Dinge im Kontext des Klimawandels besorgniserregend erscheinen.

Die R+V-Studie versorgt die Öffentlichkeit seit 1992 mit wertvollen Einsichten in die Sorgen der Deutschen und verzeichnete in dieser Zeit verschiedene Veränderungen in den Ängsten der Bürger. Diese kontinuierliche Erhebung, die alle paar Jahre durchgeführt wird, liefert ein umfassendes Bild von den Befindlichkeiten der Bevölkerung und deren Sorgen über zukünftige Entwicklungen.

Mehr Informationen zur Studie sind unter www.die-aengste-der-deutschen.de zu finden

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