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Dela aus Ebingen: Rückkehr nach Deutschland unmöglich?

Ein Leben in Ungewissheit – das ist das aktuelle Schicksal der 21-jährigen Dela, die unfreiwillig von ihrer Familie getrennt wurde und nun in Madrid festsitzt. Die junge Frau lebte bis vor Kurzem in Ebingen mit ihrer Mutter und Geschwistern, doch eine Abschiebung führte sie weit von ihrem Traum eines „normalen“ Lebens weg, das sie in Deutschland zu finden hoffte. Nun ist der Kontakt zur Familie nur noch durch den Handybildschirm möglich.

Delas Geschichte beginnt in turbulenten Teenagerjahren in Syrien, wo ihre Mutter keine andere Wahl sah, als mit den Kindern in die Türkei zu fliehen. Dort lebte die Familie unter prekären Bedingungen, bis ihr Weg sie 2021 nach Spanien führte, wo sie Asyl beantragten und eine Art Schutzstatus erhielten. Trotz dieses Status fühlte sich Dela in Spanien nicht sicher, da Probleme mit einer Sozialarbeiterin, die wiederholt handgreiflich wurde, die Situation unerträglich machten.

Von Madrid getrennt nach Ebingen

Nach einem begrenzten Aufenthalt in Spanien, zog es Dela und ihre Familie weiter nach Deutschland, das Land ihrer Wahl für ein besseres Leben. Doch ihr Asylantrag wurde abgelehnt, da bereits ein Asylverfahren in Spanien abgeschlossen war. Am 12. August wurde Dela als einzige aus ihrer Familie nach Spanien abgeschoben, während der Rest der Familie in Ebingen verblieb. Diese Entscheidung, basierend auf dem Dublin-Verfahren, besagt, dass Asylanträge nicht geprüft werden müssen, wenn bereits ein Schutzstatus in einem anderen EU-Land besteht, wie im Fall Spaniens.

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„Ihre Rückführung hat nichts mit irgendwelchen Quoten zu tun“, betont Mona Lehmann von der Stadtverwaltung Albstadt, obwohl die Zahl der Abschiebungen jüngst gestiegen ist. Die Entscheidungen über die Asylanträge von Delas Mutter und Geschwistern stehen noch aus.

Der lange Weg zurück

Die Folgen ihrer Abschiebung sind für Dela und ihre schwer kranke Mutter stark zu spüren. Delas Hilfe war unverzichtbar, um Arztbesuche zu koordinieren und im Alltag zu unterstützen. Nun kämpft die Mutter mit sich verschlechternder Gesundheit, während Dela in Madrid auf rechtlicher Unterstützung hofft, um vielleicht doch eines Tages nach Deutschland zurückzukehren.

Hilfe bekommt Dela vom Asylzentrum Tübingen, doch die Hoffnung auf eine Verkürzung der Einreisesperre ist minimal. Ein Weg über ein Ausbildungsvisum könnte eine Möglichkeit sein, erscheint jedoch ebenso kompliziert.

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Die Mitarbeiterin des Asylzentrums fasst Delas Situation zusammen: „Sie war hier bestens integriert, wollte arbeiten und in einem Beruf tätig sein, wo Fachkräfte fehlen. Menschen wie sie abzuschieben, halte ich für einen Fehler.“ In der Zwischenzeit drohen der jungen Frau in Spanien Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit, ein Schicksal, das angesichts ihrer Bestrebungen in Deutschland umso tragischer ist.

Die gesamte Geschichte und weitere Einzelheiten sind im Artikel von www.schwaebische.de nachzulesen.

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