Am Montagabend lieferten sich Karl Nehammer von der ÖVP und Herbert Kickl von der FPÖ ein hitziges Duell im ORF. Die Frage war klar: Wer soll das Land führen? Als zwei der führenden Kräfte in den Umfragen zur Nationalratswahl traten sie gegeneinander an. Kickl hatte zuvor ein TV-Interview abgesagt, war aber im öffentlich-rechtlichen Fernsehen präsent.
Die Diskussion begann ruhig, aber die Inhalte waren hart umkämpft. Ausgangspunkt war die Beschreibung des Verhältnisses zum ehemaligen Koalitionspartner, bei dem Kickl Nehammer Radikalisierung vorwarf. Er behauptete, dass sich Nehammer radikalisiert habe und das Land in einen totalitären Ausnahmezustand führen wollte.
Nehammer konterte die Anschuldigungen und betonte seine Verantwortung während Kickl angeblich Hass schüre. Die Themen Pandemie, Hochwasserschutz und Bodenverbrauch wurden ebenfalls diskutiert, wobei beide Parteichefs unterschiedliche Ansichten vertraten.
Bei der Wirtschaftspolitik ähnelten sich ihre Programme, aber Kickl kritisierte die Entscheidung von Nehammer, Leonore Gewessler mit dem Thema Energie-Versorgung zu betrauen. Die Diskussion um das europäische Verteidigungssystem Skyshield war ein Höhepunkt, da Kickl es als Bruch der Neutralität ansah.
Der Konflikt bezüglich Russland und die Sanktionen sowie die Themen Migration und Asyl wurden ebenfalls angerissen. Die Zeit war knapp, aber die Rhetorik blieb leidenschaftlich.
Das Duell zwischen Nehammer und Kickl enthüllte tiefe Gräben und unterschiedliche Ansichten zu zentralen politischen Themen. Die Auseinandersetzung spiegelte die polarisierte politische Landschaft wider, in der die Zukunft Österreichs ungewiss erscheint.
Quelle: kurier.at
