Franz Schnitzenbaumer, der langjährige Bürgermeister von Schliersee, hat bekannt gegeben, dass er sich um den Posten des Landrats bewerben möchte. Dies erfolgt in einer Zeit, in der der amtierende Landrat Olaf von Löwis bekannt gegeben hat, dass er bei der Kommunalwahl im März 2026 nicht mehr kandidieren wird. Löwis, der bald 70 Jahre alt wird, hatte sich zunächst unsicher gezeigt, doch die Entscheidung war letztlich für ihn klar, wie er selbst bestätigt: „Ich hatte den Entschluss für mich längst gefasst.“
Für die CSU stehen nun die Weichen für die Zukunft. Alexander Radwan, der CSU-Kreisvorsitzende, stellte in einer Sitzung den Vorschlag für Schnitzenbaumer vor, der von den anwesenden Mitgliedern einstimmig unterstützt wurde. „Gesetzte Kandidaten sind alle amtierenden Bürgermeister von uns“, erklärte Radwan, der in den letzten Monaten zahlreiche Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt hatte. Ironischerweise lehnten viele Rathauschefs eine Kandidatur aus persönlichen Gründen ab, was die Entscheidungsfindung für Schnitzenbaumer wichtig machte.
Das Risiko der Kandidatur
Für Schnitzenbaumer war die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. Nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen mit seiner Familie wagte er den Schritt. „Es ist schon ein gewagter Schritt“, sagt der 62-Jährige. Er ist seit 2006 im Amt und hat somit schon lange Erfahrung gesammelt. Dennoch möchte er die bevorstehende Herausforderung mit aller Kraft angehen. Er hat sich fest vorgenommen, zu gewinnen: „Ich trete an, um zu gewinnen. Es ist eine große herausfordernde Aufgabe, auf die ich mich gut vorbereite.“
Mit dieser Entscheidung geht Schnitzenbaumer ein gewisses Risiko ein. Bei der gleichzeitig stattfindenden Bürgermeisterwahl könnte es seine letzte Chance sein, sich in der Kommunalpolitik zu behaupten. „Ich setze alles auf eine Karte“, fügt er hinzu. Trotz der Unsicherheit fühlt er sich bereit und will seine Kompetenzen und Erfahrungen in den Wähler:innenkreis einbringen.
Unterstützung aus der Partei
Die Unterstützung innerhalb der CSU für Schnitzenbaumer scheint stark zu sein. Radwan betont, dass Schnitzenbaumer „dafür brennt“ und sich gut auf seinen Wahlkampf vorbereiten möchte. „Die Wahl ist keine gmaahde Wiesn für ihn“, stellt Radwan fest, und lässt damit durchblicken, dass der Wettbewerb hart sein wird. Dennoch ist man in der Partei optimistisch, dass Schnitzenbaumer die nötige Erfahrung und das Engagement mitbringt, um im kommunalpolitischen Wettkampf zu bestehen.
Am Mittwoch informierte Radwan die CSU-Mitglieder im Landkreis über die anstehende Kandidatur, während Schnitzenbaumer seine Mitarbeiter im Rathaus in Kenntnis setzte. „Ich bin froh, dass es frühzeitig raus ist“, erklärte er, was darauf hindeutet, dass er Transparenz und klare Kommunikation bei der anstehenden Wahl schätzt. Bisher seien die Reaktionen auf seine Kandidatur überwiegend positiv gewesen, was Schnitzenbaumer bestärkt.
Die Nominierungen für die Kommunalwahl am 8. März 2026 sind ab dem 1. Dezember dieses Jahres möglich, wobei das genaue Datum der Nominierungsversammlung noch nicht festgelegt wurde. Die Delegierten der Kreisverbände haben dabei das letzte Wort.
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