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Container-Anbau in Bayern: Kiffer kämpfen trotz Genehmigungshürden

In Aschheim plant ein Club unter der Leitung von Cerveny den Cannabis-Anbau in Containern, während Bayern unter Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bislang keine der 24 Anträge genehmigt hat, was die Legalisierung und Versorgung von Schmerzpatienten erschwert.

In Bayern sorgt die Cannabis-Legalisierung weiterhin für zahlreiche Diskussionen und Herausforderungen. Von 24 Anträgen auf Genehmigung für nicht-kommerzielle „Anbauvereinigungen“, die seit dem 1. Juli aktiv sein dürfen, wurde bislang keiner genehmigt. Dies wurde vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigt. Ministerpräsident Markus Söder hat sich klar positioniert und angekündigt, dass es die Regierung „Kiffern so schwer wie möglich“ machen will, was die Hoffnungen vieler Cannabis-Anbau-Enthusiasten dämpft.

Die neue Gesetzgebung erlaubt es Grünliebhabern, in Vereinen mit maximal 500 Mitgliedern Cannabis gemeinsam anzubauen, das für den Eigenverbrauch genutzt werden kann. Doch der Weg zur Genehmigung scheint steinig zu sein, sodass viele, wie der Aschheimer Unternehmer Cerveny, alternative Wege suchen müssen, um ihre Visionen in die Realität umzusetzen.

Innovative Ansätze im Cannabis-Anbau

Cerveny berichtet, dass viele seiner Clubmitglieder „Babyboomer“ sind, viele über 50 Jahre alt und Schmerzen haben. Diese Zielgruppe, die oft auf medizinisches Cannabis angewiesen ist, fühlt sich durch die strengen Auflagen benachteiligt. „Der Herr Söder macht das Ganze sehr problematisch“, äußert sich Cerveny zu der politischen Situation und betont die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung des Themas.

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Um die Versorgung seiner Mitglieder sicherzustellen, hat Cerveny ein innovatives Container-Anbausystem entwickelt. In diesem für ihn 100.000 Euro teuren mobilen Anbauraum ist Platz für 6.000 Stecklinge. Die fortschrittliche Technik ermöglicht eine kontrollierte Belüftung, ideale Luftfeuchtigkeit und intelligente Bewässerung. Sollte der Wasserstand in den Behältern zur Neige gehen, erhält Cerveny sofort eine Warnung auf sein Handy, sodass er umgehend reagieren kann.

Das computergesteuerte System erfüllt alle erforderlichen Sicherheitsstandards und ist damit sowohl gegen Diebstahl als auch gegen unerwünschte Einsichten geschützt. Der Geruch der Pflanzen wird durch integrierte Filtersysteme auf ein Minimum reduziert, um keine Nachbarn zu belästigen. Zusätzlich zeigt Cerveny Interesse an der Erweiterung des Systems, sollte es die Nachfrage und die Genehmigungen erlauben.

In der Gemeinde Aschheim stößt die Idee auf großes Interesse. Cerveny hat bereits zahlreiche Angebote von Grundstückseigentümern erhalten, die bereit sind, seine Container auf deren Flächen aufzustellen. Er hat sogar versucht, Gesundheitsministerin Judith Gerlach und Ministerpräsident Söder zu einer Besichtigung seines Projekts einzuladen, um ihnen die Vorteile dieser Anbautechnologie vorzustellen.

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Die Reaktionen im Rathaus von Aschheim sind bisher gelassen. „Ich habe davon auch nur in der Zeitung gelesen“, sagt der Geschäftsleiter Schürer und zeigt sich weder begeistert noch abgeneigt. Der Bürgermeister hat sich noch nicht offiziell zum Thema geäußert, was dem Vorhaben einen weiteren unklaren Beigeschmack verleiht.

Cerveny bleibt jedoch optimistisch: „Gegen die Container können die jetzt nichts machen.“ Er ist davon überzeugt, dass fortschrittliche Anbaumethoden wie sein Container-Anbau die Zukunft des Cannabis-Konsums in Bayern darstellen könnten, selbst wenn die politischen Rahmenbedingungen derzeit keine große Unterstützung bieten. Die wachsende Nachfrage nach sicherem und legalem Cannabis könnte möglicherweise bald zu einem Umdenken in der bayerischen Politik führen. Bis dahin bleibt der engagierte Unternehmer jedoch mit seinen innovativen Ideen in der Warteschleife.

– NAG

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