In Mexiko sorgt die Unterstützung von Präsidentin Claudia Sheinbaum für den umstrittenen Migrantenpriester Alejandro Solalinde für Aufregung. Sie betonte in einer Pressekonferenz, dass der 79-Jährige eine wichtige humanitäre Arbeit leiste. Solalinde, bekannt für sein Engagement für Migranten und Träger eines nationalen Menschenrechtspreises, wirft Schatten auf die Aussagen von Francisco Garduno, dem ehemaligen Leiter der nationalen Migrationsbehörde, der den Priester als einen 'Pollero de Dios' bezeichnete – eine Aussage, die als Beleidigung gewertet wird, die unterstellt, Solalinde würde die Migration fördern und gleichzeitig über die Missstände bei der Behandlung der Migranten klagen, ohne Lösungen anzubieten. Diese Auseinandersetzung zwischen Garduno und Solalinde hat die Migrationsdebatte in Mexiko erneut angeheizt, wie die Katholische Presseagentur KATHPRESS berichtet.
Kontroversen um zukünftige Amtsführung
Ein weiteres bedeutendes Thema um Solalinde ist seine mögliche Ernennung zum Leiter der neuen nationalen Migrationsbehörde, was binnen der katholischen Gemeinschaft auf heftige Kritik stößt. Der Bischof von Veracruz, Carlos Briseno Arch, warnte in einem Interview mit dem Portal Xeu Noticias, dass Solalinde in einem öffentlichen Amt nicht als Priester weiterarbeiten könne. Die Kombination von kirchlichem Dienst und politischer Verantwortung bleibt rechtlich problematisch. Dies geschieht inmitten eines kontroversen Diskurses über Mexikos Migrationspolitik, der durch tragische Vorfälle wie den Brand in einem Abschiebezentrum in Ciudad Juarez, bei dem 40 Menschen starben, und die Rettung von eingepferchten Migranten aus einem Lkw im Bundesstaat Veracruz angeheizt wurde, wie auch auf kath.net berichtet wurde.
Präsident Andrés Manuel López Obrador hat derweil betont, dass Solalinde die Behörde ehrenamtlich leiten könnte, um mögliche rechtliche Nachteile zu umgehen. Dennoch wird hinterfragt, ob Solalinde, sichtbar aktiv in der Politik, weiterhin als Priester fungieren kann, ohne in Konflikt mit den kirchlichen Gesetzen zu geraten. Die Ermahnung, sich nicht in die Politik einzumischen, wurde bereits 2018 von der Diözese Tehuantepec ausgesprochen, jedoch ignoriert. Diese Gelegenheit könnte weitreichende Konsequenzen für die Glaubwürdigkeit der Kirche in Mexiko haben und das Licht auf die komplexe Beziehung zwischen Kirche und Staat lenken.
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