Mecklenburg-Vorpommern
Gedenken an die Mauer: Peters fordert Aufklärung über die DDR
13.08.2024, 06:09 Uhr
Im Rahmen des 63. Jahrestages des Mauerbaus hat der CDU-Landeschef Daniel Peters die Landesregierung in Schwerin eindringlich dazu aufgefordert, mehr Aufklärungsarbeit über die Unterdrückung in der DDR zu leisten. Die Mauer, die am 13. August 1961 errichtet wurde, steht symbolisch für die jahrzehntelange Teilung Deutschlands und das Leid vieler Menschen. Die SED, die führende Partei in der DDR, benutzte die FDJ (Freie Deutsche Jugend) als Instrument zur Indoktrination der Jugend. Peters nahm in seiner Ansprache Bezug auf die jüngsten Ereignisse in Greifswald, wo der FDJ öffentlich gehuldigt wurde, und bezeichnete dies als ein besorgniserregendes Zeichen der Geschichtsvergessenheit.
Wichtige Erinnerungen an die Opfer
Die innerdeutsche Grenze und die Berliner Mauer waren Orte des Horrors, an denen Hunderte Menschen bei ihrem Fluchtversuch ihr Leben verloren. Wissenschaftler der Freien Universität Berlin haben dokumentiert, dass mindestens 327 Personen an der innerdeutschen Grenze und 139 an der Mauer starben, wobei andere Schätzungen deutlich höhere Zahlen angeben. „Jede dieser Zahlen steht für ein Schicksal, für trauernde Familien, die über Jahre hinweg getrennt waren“, betonte Peters.
Historische Aufarbeitung und Verantwortung
Ein zentrales Anliegen Peters ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte der DDR als Unrechtsstaat. Er äußerte sein Bedauern darüber, dass führende Politiker der SPD, darunter auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, zögerten, diesen Begriff zu verwenden. „Die Geschichtsvergessenheit führt dazu, dass die Tragödie dieser Zeit nicht ausreichend gewürdigt wird“, sagte er. „Es ist wichtig, dass wir der Vergangenheit ins Auge sehen, um unsere gesellschaftlichen Werte zu bewahren und zu stärken.”
Gedenkveranstaltungen und Erinnerungsorte
In verschiedenen Städten, darunter Schwerin und Greifswald, finden am Dienstag Gedenkveranstaltungen statt, um der Opfer des Mauerbaus zu erinnern. In Schlagsdorf, wo Teile der ehemaligen Sperranlagen wieder aufgebaut wurden, wird den Besuchern eindringlich vor Augen geführt, welche Gefahr von der Grenze ausging. Diese Erinnerungsorte sind von grundlegender Bedeutung, um das kollektive Gedächtnis lebendig zu halten und die Lehren aus der Vergangenheit nicht zu vergessen.
Fazit: Die Verantwortung der Gesellschaft
Die Diskussion um die Geschichte der DDR und das Gedenken an die Opfer sind nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Appell an die Gegenwart. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist unerlässlich, um eine informierte und respektvolle Gesellschaft zu entwickeln, die sich künftigen Herausforderungen gewachsen zeigt. Peters‘ Aufruf zur aktiven Aufklärung über die Fehler der Vergangenheit zeigt, wie wichtig es ist, die Geschichte in das öffentliche Bewusstsein zu integrieren.
– NAG