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Felix Kolb, der Mitgründer von Campact, hat die Organisation vor 20 Jahren in Verden ins Leben gerufen und ist bis heute deren Geschäftsführer. Ursprünglich gegründet, um mehr Transparenz in der Politik zu fördern, hat sich Campact zu einem starken Verteidiger der Demokratie entwickelt. Kolb erklärt, dass die politische Landschaft sich verändert hat, insbesondere durch das Erstarken der AfD, den Brexit und Donald Trump. Diese Entwicklungen haben Campact dazu veranlasst, aktiv gegen Populismus und Rechtsextremismus einzutreten. „Wir haben eine Verantwortung, die demokratischen Spielregeln zu verteidigen“, betont Kolb.
Verantwortung und Aktionen gegen Hass
Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, hat Campact unter anderem die Organisation „HateAid“ mitgegründet. Diese setzt sich dafür ein, dass das Internet nicht als rechtsfreier Raum betrachtet wird. Kolb fordert, dass Plattformen gegen Hass und Hetze vorgehen und extremistisches Verhalten nicht tolerieren. „Es kann nicht sein, dass Organisationen, die die Demokratie infrage stellen, über Paypal Geld einsammeln“, kritisiert er. Die Polarisierung der Gesellschaft ist ein weiteres Thema, das Kolb anspricht. Er ist überzeugt, dass Kompromisse in einer Demokratie notwendig sind, um die gesellschaftliche Spaltung zu überwinden.
Die Kampagnen von Campact sind oft provokant, und Kolb ist sich der Gratwanderung bewusst, die sie dabei eingehen. „Wir wollen unsere Demokratie stabilisieren und gleichzeitig auf Missstände hinweisen“, erklärt er. Trotz der Notwendigkeit, die Dinge zuzuspitzen, bleibt Campact faktenbasiert und tritt entschieden gegen Lügen und Fake News ein. Kolb sieht sich selbst als „politischen Unternehmer“, der mit Leidenschaft Dinge aufbaut und Veränderungen anstößt. Von bescheidenen Anfängen im Ökozentrum in Verden hat sich Campact mittlerweile zu einer Organisation mit 130 Mitarbeitern und über 3,5 Millionen Newsletter-Abonnenten entwickelt.
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